Weinlese

Erste Trauben für Federweißen gelesen

Die Pfälzische Weinkönigin Lea Baßler bei der Lese der ersten Trauben des Jahres
Die Pfälzische Weinkönigin Lea Baßler bei der Lese der ersten Trauben des Jahres in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße. (Foto: © Deutsches Weininstitut)
Am 14. August war es soweit: In der Pfalz wurden die ersten Trauben des Jahres für die Bereitung des berühmten Federweißen gelesen. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) bewegt sich der diesjährige Lesestart wie auch der allgemeine Entwicklungsstand der Reben im Durchschnitt der letzten Jahre.
Montag, 14.08.2023, 12:49 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Bei Sonnenschein hat in Rheinland-Pfalz die Lese für den Federweißen in Deutschland offiziell begonnen. Die Pfälzische Weinkönigin Lea Baßler pflückte am Montag in einem Weinberg bei Neustadt an der Weinstraße Trauben der Sorte Solaris. Mit einem Mostgewicht von rund 74 Grad Oechsle kamen die Trauben bei einer ersten Messung auf einen ansprechenden Zuckergehalt.

Für den Federweißen werden in der Regel die Trauben früh reifender Rebsorten, wie etwa Solaris oder Ortega verwendet.

Mit dem Beginn der Hauptweinlese von Sorten wie Müller-Thurgau wird Anfang bis Mitte September gerechnet. Für die Sekterzeugung könnten die ersten Trauben der Burgunder­sorten eventuell auch schon Ende August eingebracht werden. Der später reifende Riesling dürfte in diesem Jahr je nach Anbaugebiet Mitte bis Ende September lesereif sein.

Gute Ausgangslage in den Weinbergen

Die Situation in den Weinbergen ist insgesamt gesehen recht gut, wie das Deutsche Weininstitut mitteilt. Die Winzer sind demnach bisher von größeren witterungsbedingten Schäden verschont geblieben. Nach einer gut verlaufenen Rebenblüte sei der Fruchtansatz der Reben zufriedenstellend und die Trauben seien gut ausgebildet.

Herausforderungen gemeistert

Viel Arbeit in den Weinbergen gab es in diesem Jahr aufgrund eines außergewöhnlich hohen Befallsdrucks durch den Echten Mehltau, in der Fachsprache Oidium genannt, den die Erzeuger aber letztendlich dennoch recht gut in den Griff bekommen haben.

Herausfordernd war zudem die starke Trockenheit im Frühsommer vor allem in jüngeren Rebanlagen, deren Wurzelwerk noch nicht so kräftig ausgebildet ist. Sie zeigten teilweise Symptome von Trockenstress, wie etwa Welkeerscheinungen, während ältere Weinberge mit ihren langen Wurzeln noch tiefer liegende Wasserreserven erreichten. Von daher kamen die ausgiebigen Niederschläge der letzten Wochen für die Reben gerade noch rechtzeitig und in ausreichender Menge.

Gute Voraussetzungen für gute Qualitäten

Die gute Wasserversorgung ist zum jetzigen Zeitpunkt auch optimal für die weitere Reifeentwicklung, insbesondere in Verbindung mit den prognostizierten wärmeren Temperaturen, teil das Deutsche Weininstitut weiter mit. Wenn es in den nächsten Wochen sonnig und vor allem zur Hauptlesezeit weitgehend trocken bleibt, stehe einem qualitativ guten Weinjahrgang 2023 nichts im Wege.

(Deutsches Weininstitut/dpa/SAKL)

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