Das Geheimnis meines Erfolges Michael Käfer
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Das Geheimnis meines Erfolges Michael Käfer

von Clemens Kriegelstein
Sonntag, 02.09.2018
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Heute ist er alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter der Käfer Gruppe und hat das Unternehmen seit seinem Eintritt in die Geschäftsleitung 1988 stetig weiterentwickelt. Aktuell erreicht die Gruppe einen Jahresumsatz von 140 Mio. Euro. Herzstück des Unternehmens ist dabei das traditionsreiche Stammhaus in der Münchener Prinzregentenstraße mit dem Feinkostladen und dem Restaurant Käfer-Schänke. Klar, dass Michael Käfer mit seiner Käfer Wiesn-Schänke jedes Jahr auch auf dem Oktoberfest präsent ist.

Haben Sie ein gastronomisches/unternehmerisches Vorbild?
Es gibt so viele bewundernswerte Unternehmer und Gastronomen, die auf individuelle und manchmal unkonventionelle Weise erfolgreich geworden sind. Mein größtes – wenn auch vielleicht nicht immer einfaches – Vorbild war mein Vater. Seine absolute Leidenschaftlichkeit, gepaart mit unbestechlichem Perfektionismus, hat mir immer imponiert. Meinen Erfolg habe ich auch der Tatsache zu verdanken, dass ich mich ihm immer beweisen wollte – und das war eine echte Herausforderung.

Was war Ihre größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg?
Die größte Hürde ist meistens, das Risiko zu scheuen, obwohl man von etwas eigentlich überzeugt ist. Fehlschläge sind normal und gehören zum Unternehmertum dazu. Davor sollte man sich nicht fürchten.

Gibt es Dos & Don’ts für ein erfolgreiches Gastronomiekonzept?
Das wichtigste Do ist, sich in den Gast hineinzuversetzen. Das Ambiente, den Tisch, die Teller und den Service mit seinen Augen zu sehen. Nicht mit jeder Idee, die man als Gastronom vielleicht cool findet, fühlt der Gast sich wohl. Aber genau darum geht es. Das Don’t ist genauso: Unaufmerksamen Service verzeiht ein Gast viel weniger als vielleicht einmal ein nicht ganz optimales Essen. Und man darf niemanden mit theoretischen Überbauten überfordern. Keep it simple, aber mach das perfekt.

Was würden Sie einem jungen Koch raten, der vom eigenen Lokal/Unternehmen träumt?
Wer vom eigenen Lokal träumt, muss sehr, sehr gut rechnen können. Die Buchhaltung ist heutzutage so kompliziert und gleichzeitig so entscheidend für ein gutes Ergebnis. Jedem jungen Koch, der sich auf sein Handwerk und seine Rolle als Gastgeber konzentrieren möchte, würde ich daher raten, sich einen betriebswirtschaftlichen Partner ins Boot zu holen. Wer Küche, Service, Personal, Einkauf, Steuern etc. alleine stemmen möchte, ist sehr schnell überfordert.

Wie hat sich Ihr Geschäft in den letzten zehn Jahren verändert?
Auch wir merken natürlich die allgemeinen Veränderungen wie zunehmende Digitalisierung, höheres Tempo, abnehmende Markenbindung etc. Aber im Großen und Ganzen geht es in der Gastronomie nach wie vor darum, den Gästen mit gutem Essen in schöner Atmosphäre ein Erlebnis zu bieten.

Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz?
Stolz bin ich darauf, als Familienunternehmer unabhängig zu sein. Die Käfer Gruppe hat keine Verbindlichkeiten, wir können alles aus eigener Kraft stemmen, und es gibt kein Gremium, das mich in meinen Entscheidungen beeinflusst (außer natürlich meine Frau und manchmal meine langjährigen Geschäftsführer).

Was war Ihr größter unternehmerischer Fehler?
Ich habe in den letzten gut 30 Jahren, seit ich in das Unternehmen eingestiegen bin, viele Fehler gemacht. Das gehört dazu. Wenn man nur wettet, wenn man 100-prozentig sicher ist, gewinnt man auch selten etwas. Und aus jedem Fehler lernt man dazu.

Gibt es Dinge, die Sie heute anders machen würden?
Jede Menge, gerade wenn ich aus Fehlern gelernt habe. Aber es ist nicht produktiv, nach hinten zu schauen. Man darf sich auch auf Erfolgen nicht ausruhen, sondern muss immer vorwärtsgerichtet denken.

Wie oft schauen Sie persönlich in all Ihren Lokalen/Betrieben vorbei?
In den Betrieben in München bin ich sehr häufig, im Stammhaus in der Prinzregentenstraße eigentlich täglich.

Wie viele Stunden hat Ihr Arbeitstag im Schnitt?
Viele, aber ich zähle das nicht, weil ich meinen Job wirklich liebe. Wichtig ist mir aber die Zeit mit der Familie, die ich mir bewusst nehme und in der ich dann auch nichts anderes mache.

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