Next Level Hospitality
Im Gespräch mit Andreas Ott und Michael Reich
von Karoline GiokasDieses Jahr feiert die „Alles für den Gast“ ein Jubiläum. Worauf freuen Sie sich besonders?
Andreas Ott:
Ganz klar auf das Wiedersehen mit der Branche. Es ist beeindruckend, wie sich die Messe seit ihren Anfängen 1970 entwickelt hat. Damals als kleine Fachmesse gestartet, heute mit über 700 Ausstellern und mehreren zehntausend Besuchern. Wir sind stolz darauf, die größte Branchenplattform Österreichs zu sein und freuen uns, dass wir jedes Jahr neue Akzente setzen können.
Michael Reich:
Für uns ist es wichtig, dass die Messe mehr ist als nur eine klassische Ausstellung. Sie ist Event, Erlebnis, Networking-Plattform und ein Treffpunkt für die gesamte Branche. Genau dieser Mix macht die „Alles für den Gast“ so einzigartig.
Was hat sich in den letzten Jahren am stärksten verändert?
Andreas Ott:
Früher lag der Fokus fast ausschließlich auf der Produktpräsentation. Heute geht es um Erlebnisse und Wissenstransfer. Besucher sollen Impulse für ihren Betrieb mitnehmen, von der Digitalisierung bis zur Nachhaltigkeit.
Michael Reich:
Der Eventcharakter hat deutlich zugenommen. Heute erwartet das Publikum nicht nur Produkte und Aussteller, sondern auch inspirierende Bühnenprogramme, Wettbewerbe und Side-Events. Von den Ehrungen der Top-50-Hoteliers bis zum Barkeeper-Wettbewerb oder dem Tourism Technology Festival: Das Rahmenprogramm trägt stark zum Erfolg bei.
Welche persönlichen Highlights oder besonderen Erlebnisse sind Ihnen in Erinnerung geblieben?
Andreas Ott:
Für mich sind es oft die kleinen Geschichten. Etwa, wenn ein Boutiquehotelier bei uns einen Aussteller findet, den er sonst nirgends entdeckt hätte. Dieses direkte Feedback, dass jemand durch die Messe eine konkrete Lösung für seinen Betrieb gefunden hat, das macht es besonders.
Michael Reich:
Ich denke da vor allem an die Gemeinschaft. Viele Aussteller sind seit Jahrzehnten dabei, manche seit der ersten Stunde. Diese Treue ist nicht selbstverständlich und zeigt, welchen Stellenwert die Messe hat.
Welche Schwerpunkte erwarten Besucher dieses Jahr?
Michael Reich:
Wir haben viele Highlights. Dazu zählen die Ehrung der Top-50-Köche Südtirols, die „Top 50 Patissiers“ im DACH-Raum sowie ein eigener ahgz Business-Lounge-Bereich im Foyer der Halle 10. Besonders freue ich mich, dass heuer auch IKEA for Business als Aussteller dabei ist. Das wird sicher für Gesprächsstoff sorgen.
Andreas Ott:
Ein zentrales Thema ist auch die Ausbildung und Nachwuchsförderung. Wettbewerbe für junge Talente, Start-up-Bühnen und neue Ideenformate sind uns ein großes Anliegen. Unter dem Motto „Zukunft erleben“ wollen wir den Besucherinnen und Besuchern Impulse für die kommenden Jahre geben.
Apropos Nachwuchs: Wie wichtig ist die Messe für junge Menschen und Start-ups?
Andreas Ott:
Für Start-ups ist die Messe eine einzigartige Chance, sich zu präsentieren und entdeckt zu werden. So viel Branchenzugang auf einmal gibt es sonst kaum.
Michael Reich:
Und für den Nachwuchs ist es ein Schaufenster in die Branche. Wir wissen, dass Berufe in Gastronomie und Hotellerie manchmal ein schlechtes Image haben. Aber wer sieht, welche Möglichkeiten, Wettbewerbe und Karrierewege es heute gibt, erkennt schnell: Das ist eine spannende, internationale Branche mit großem Potenzial.
Ein aktuelles Thema ist Influencer-Marketing. Spielen Social Media und digitale Reichweite inzwischen auch für die Messe eine große Rolle?
Michael Reich:
Absolut. Wir haben junge Kollegen im Team, die da sehr aktiv sind. Wir testen Formate, etwa ein eigenes Influencer-Event in Wien, bei dem Foodblogger und Content-Creator Einblicke bekommen und Lust auf die Messe machen.
Andreas Ott:
Uns ist wichtig, dass die Marke „Alles für den Gast“ authentisch bleibt. Influencer können helfen, neue Zielgruppen zu erreichen – immer mit dem Fokus, die Fachmesse als Plattform der Branche zu stärken.
Zum Schluss: Wo sehen Sie die Messe in Zukunft?
Michael Reich:
Ich wünsche mir, dass die „Alles für den Gast“ auch in 55 Jahren noch ein fixer Ankerpunkt bleibt, als Plattform, die Tradition und Zukunft gleichermaßen verbindet.
Andreas Ott:
Die Messe wird auch in Zukunft zeigen, wo die Branche heute steht und wohin sie sich entwickelt. Sie bleibt Impulsgeber, Netzwerk und Erlebnis zugleich.
