10 Fragen an Philipp Brenninkmeyer
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10 Fragen an Philipp Brenninkmeyer

»Ein Hotel muss mir ein Gefühl von Freiheit geben«

von Sebastian Bütow
Freitag, 15.07.2022
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Geboren in Wimbledon (London), verbrachte der Schauspieler seine Schulzeit auf Internaten in England, Deutschland und der Schweiz. Nach Schauspielschulen in London und New York startete seine Karriere zunächst in den USA, Brenninkmeyer war in Welterfolgen wie »Sex and the City« und »Mad Men« zu sehen. In Deutschland wurde Brenninkmeyer vor allem mit seiner Rolle als Hotelmanager Christian Dolbien in dem ZDF-Quotenhit »Girl Friends – Freundschaft mit Herz« berühmt. Noch immer ist der sympathische Weltenbummler höchst international unterwegs. Demnächst darf Brenninkmeyer in dem Kinodrama »Tar« (startet im Oktober) keiner Geringeren als Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett die Leviten lesen.

  1. Sie verehren die Hollywood-Ikone Marlon Brando. Was fasziniert Sie an ihm?
    Er war ein Künstler im wahren Sinne. Als Al Pacino gefragt wurde, wie es sei, mit Brando in »Der Pate« zu spielen, antwortete er, es sei, wie mit Gott zu spielen. Brando war das Nonplusultra für seine Generation, hob die Schauspielkunst in eine andere Dimension. Er war in seinem Beruf nicht nur Handwerker, sondern auch Techniker. Er verwendete Requisiten, um die Emotionen seiner Charaktere zu jeder Zeit zu veranschaulichen. Ein Meister der Nachahmung, brillant mit Akzenten.
  2. Sie sind erst relativ spät, mit 26 Jahren, Schauspieler geworden. Was hat den Ausschlag gegeben für diese Entscheidung?
    Eigentlich wollte ich Musiker werden, das war mein Traum. Aber es hat einfach nicht richtig hingehauen. Da hat ein Freund zu mir gesagt: Warum probierst du es nicht mit der Schauspielerei? Du kennst dich gut aus mit Film, Schauspieler faszinieren dich. Wenn ich etwas mache, will ich es bis ins Tiefste erforschen. Bei einem Workshop in England hat mich dann die Kunst des Schauspielens gepackt.
  3. Welche Filme oder Serien mit Ihnen sind demnächst zu sehen?
    In der Serie »Les Papillons noirs« spiele ich einen Deutschen, der im Zweiten Weltkrieg in Frankreich gekämpft hat und herausfindet, dass er eine Tochter von damals hat. In »Tar« spiele ich einen Anwalt, der Cate Blanchett eine strenge Warnung erteilt. Und im Kinofilm »Sisters« bin ich ein Detektiv, der herauszu­finden versucht, warum eine Flut von Morden passiert.
  4. Sie waren schon in legendären US-Erfolgsserien wie »Mad Men« und »Sex and the City« zu sehen. Inwieweit unterscheidet sich die Arbeit für deutsche Produktionen von Drehs in den USA?
    Ich würde sagen, der grundlegende Unterschied ist die Größe. Die Amerikaner haben größere Budgets, also auch größere Crews. Und da ihre Abteilungen größer sind, gehen die Dreharbeiten schneller, da die meisten ­Abteilungen gewerkschaftlich organisiert sind und die Produzenten Überstunden vermeiden wollen.
  5. Sie haben viele Jahre in L. A. gelebt. Was vermissen Sie am meisten?
    Ich vermisse die Sonne. Und die schöne kalifornische Landschaft. Meine Freunde natürlich. Aber ansonsten ist es das wirklich. Aber ich bin niemand, der Dinge wirklich vermisst. Ich war 15 Jahre dort. Jetzt bin ich in Berlin und dort spielt sich mein Leben ab.
  6. Sie kennen bestimmt mehr Hotels als die meisten Ihrer Kollegen. An welches haben Sie die schönsten Erinnerungen?
    Ein Hotel auf einer der Inseln vor der Küste von Belize, das es leider nicht mehr gibt. Meine Frau und ich waren dort mit unseren Kindern, bevor wir nach Deutschland umsiedelten. Das Grundstück erlaubte den Gästen sehr viel Platz und Privatsphäre. Man kam nur mit dem Boot dahin. Grandios. Belize ist ein tolles Land. Kann ich nur weiterempfehlen!
  7. Was muss ein Hotel haben, damit es Ihnen gefällt? 
    Ein Gefühl von Freiheit, Stilbewusstsein und guten Geschmack. Nettes Personal. Natürlich möchte man ein schönes Zimmer, gutes Essen, eine schöne Bar, einen schönen Pool etc. haben. Aber insgesamt ein Gefühl von Offenheit und Freiheit in allen Aspekten.
  8. Welcher Restaurantbesuch hat Sie zuletzt am meisten begeistert?
    In Berlin besuche ich gern das „Otto“ in der Oderberger Straße. Aber das beste Essen gibt es zu Hause. Das ist das Essen, das ich am meisten liebe, und ich bin sehr glücklich, eine Frau zu haben, die die erstaunlichsten und leckersten Mahlzeiten kocht.
  9. Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gern mal ein paar Drinks an der Hotelbar nehmen?
    Mit Johan Cruyff. Er blieb sich treu bis zum Ende. Er war der Meinung, um einen erfolgreichen Klub zu führen, müssen in den höheren Rängen des Fußballklubs Ex-Fußballspieler stehen statt Business-Leute ohne Ahnung. Er hat den Fußball verändert. Ohne ihn gäbe es keinen Pep Guardiola oder Xavi. 
  10. Das Leben ist zu kurz, um …
    … nicht die Hand auszustrecken und jemandem zu sagen, dass du sie liebst. 

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