Black is beautyful
Foto: Rosenthal

Black is beautyful

Was wird heute aufgetischt?

von Sebastian Bütow
Freitag, 09.09.2022
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Klassisches weißes Porzellan gilt in der Gastronomie nach wie vor als Standard. Fakt ist aber auch, immer mehr farbige Dekore kommen hinzu – Tendenz weiter steigend. Das Auge genießt bekanntlich mit – zeitgemäße Gastronomen beschäftigen sich neben ihren Speisen verstärkt mit der Art der Präsentation und setzen dabei vor allem auf die eher bunteren und ausgefallenen Kollektionen. Auch in den sozialen Medien rückt der gedeckte Tisch immer mehr in den Fokus.

Verschiedene asiatische Gerichte
Foto: Churchill

Generationsübergreifende Beachtung

Der Esstisch wird als Gesamtkunstwerk inszeniert. Zum Zelebrieren zählt auch, Intereur-Elemente, Besteck, Geschirr, Gläser und Deko perfekt aufeinander abzustimmen. „Tischkultur ist angesagt!“, weiß Gabriele Dettelbacher, Head of Communication & Brand Management bei BHS Tabletop, die auch verantwortlich für die Porzellanmarken Bauscher und Schönwald ist. „Was bei den Jüngeren zeitweise als spießig galt, findet bei den Besser-Essern von heute wieder generationsübergreifend Beachtung.“

Neue Impulse für den Tisch kommen aus der Gastronomie selbst, wo erfahrene Köche wissen, wie man Speisen maximal inszeniert. Neuestes Beispiel ist der weltweit bekannte Mega-Starkoch Yotam Ottolenghi, der für Serax eine Serie designt hat, die geradezu rauschhaft die Farbvielfalt feiert.

Verschiedene Gläserarten
Hochwertige Gläser bringen mehr Umsatz. Langlebigkeit und Qualität sind entscheidende Kriterien bei der Auswahl. Foto: Zwiesel

Schwarz auf dem Vormarsch

Definitiv megaangesagt sind aktuell schwarzes Besteck und Geschirr. „Das ist sehr beliebt, vor allem im Industrial-Bereich“, weiß Dirk Hackbarth, Market Manager des britischen Herstellers Churchill & Dudson Tableware. „Schwarz wird auch gerne mit anderen Farben kombiniert, etwa mit Kupfer oder Türkis.“ Auch der Mix aus schwarzen und weißen Kaffee- oder Espressotassen hat seinen Charme – keiner muss mehr fragen, welche Tasse seine ist.

Villeroy & Boch ließ sich bei seinem schwarzen „The Rock“-Geschirr von Schiefer inspirieren: Die in Millionen Jahren entstandene, charakteristisch raue Steinstruktur wurde neu interpretiert und mit moderner Fertigungstechnik in den Look dieser Serie eingepflanzt.

Natürliche Farbtöne sind in Arzberg feiert mit seiner Joyn-Stoneware-Kollektion mit farbiger Innenglasur in den natürlich angehauchten Tönen „Iron“, „Spark“ und „Ash“ die Tapas-Kultur und zelebriert gemeinsames Genießen. 

Ruhige, in Erdtönen gehaltene Farben schaffen eine gechillte Atmosphäre, verleihen dieser Kollektion einen handwerklichen und unkomplizierten Charakter. Die angerauten Außenseiten fühlen sich herrlich erdig und ursprünglich an, als würde man einen Kieselstein berühren. Es muss nicht immer glatt sein.

Rötlichmarmorierter Teller mit schön angerichtetem Essen
Foto: Rosenthal

Dekore verdrängen Glasuren

Das Thema Natur und Natürlichkeit ist auch bei der Tischkultur ein immens großes.  „Nach vielen Jahren, in denen Glasuren angesagt waren, werden nun Dekore verstärkt nachgefragt.“ 

Schönwald zeigt Baum- und Blütenmotive auf der neuen Kollektion „Vibes“, Blüten und Wassermotive auf der Kollektion „Mash Up“. Bauscher taucht mit dem Dekor „Reverie“ auf der Kollektion „Create“ auch in die Schönheit der Tierwelt ein. Viele dieser Neuheiten spielen mit Naturtönen.

Kunde will „Made in Germany“

Profis achten immer mehr auf „Made in Germany“. „Gastronomen wollen sich nicht nur mit regionalen Produkten auf dem Teller präsentieren, sondern auch durch den Teller selbst. Dass die Porzellanindustrie energieintensiv ist, ist klar. Aber vielen ist es wichtig, zu wissen, wo und unter welchen Rahmenbedingungen produziert wird – hier punktet Deutschland nicht nur mit kurzen Transportwegen, sondern mit hohen Umweltauflagen, fairen Arbeitsbedingungen und freiwilligen Beiträgen der Unternehmen“, so Gabriele Dettelbacher.

Weißer Teller mit Speisen
Foto: Schönwald

Zudem wichtig sind auch die Qualität und Lang­lebigkeit von Produkten. Einige Gastronomen gingen in den letzten Jahren aus verständlichen Kostengründen andere Wege und setzten auf möglichst günstiges Porzellan. Das Problem dabei: Günstiges Porzellan hält selten lange, denn es mangelt an Kantenschlagfestigkeit und nicht zuletzt an Funktionalität.

Nostalgiegläser im Trend

Die Nachfrage nach Glas sei generell gestiegen, heißt es von Pasabahce, auch in den Porzellanbastionen wie Cafés oder Hotels, vor allem im Frühstücksbereich. Neben dem Preisvorteil ist hier auch die Recyclingfähigkeit und somit die Nachhaltigkeit ein entscheidender Faktor. „Ungebremst“ sei nach wie vor die Nachfrage nach Retro- und Nostalgie­gläsern. Nicht nur in Bars, sondern mittlerweile auch im Event- und Konferenzbereich.

So trifft die Pasabahce-Gläserkollektion „Timeless“ diesen Nerv mit dem Look von geschliffenem Kristall. Die Cocktailgläser etwa sind nicht nur langlebig und robust, sie geben den Bartendern auch die Möglichkeit, ihre Margen bei ihren Getränken zu erhöhen, weil diese uniquen Edelgläser einen echten Mehrwert schaffen.

Geschirrset
Foto: Rosenthal

 

Fazit:

Be­sondere Gläser haben die Kraft, eine At­mos­phäre ungemein aufzulockern. 
Dass Gastronomiebetreiber nach bestmöglichen Werkzeugen suchen, macht Sinn. Denn auch bei Speisen und Getränken zählt der erste Eindruck. Forscher haben herausgefunden, dass das Visuelle 25 Prozent des Geschmackserlebnisses ausmacht.

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