Busse Transporter oder Pick-ups
Fotos: Ford

Keine Last zu schwer

Busse, Transporter oder Pick-ups helfen Gastronomen und Hoteliers, ihr Geschäft effizient zu betreiben

von Clemens Kriegelstein
Montag, 30.01.2017
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Der Markt für Nutzfahrzeuge in der Kategorie bis zu 3,5 Tonnen wächst hierzulande beständig. Kein Wunder: Ohne moderne Busse, Transporter oder Pick-ups lässt sich kaum ein Unternehmen, das regelmäßig Waren oder Personen transportieren muss, führen. Die Ansprüche, die dabei an die vierrädrigen Helden des Arbeitsalltags gestellt werden, sind enorm und verlangen einen Spagat zwischen typischen Pkw-An­nehmlichkeiten und den Nehmerqualitäten ­eines Klein-Lkws. So werden auch in Nutzfahrzeugen heutzutage Klimaan­lagen, Navigations- oder diverse Fahrassistenzsysteme vorausgesetzt. Selbst ­modernste Automatikgetriebe sind häufig schon zumindest gegen Aufpreis zu bekommen. Und auch wenn es derzeit noch eine kleine Nische speziell für urbane ­Betriebe ist, immer mehr Hersteller bieten zumindest in ihren kleineren Baureihen auch in diesem Segment schon Elektro­motoren an.

Ford: Transportaufgaben seit 1965 (Bild oben)

Ein gutes Beispiel für den Einzug von Pkw-Sicherheits- und Komfort-Features in den Nutzfahrzeugsektor ist beispielsweise der Ford Transit, der seit über 50 Jahren gebaut wird, aktuell in seiner sechsten Modellgeneration auf dem Markt ist und der mit jährlich knapp 400.000 weltweit verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Vertretern seiner Gattung gehört.

Auf Wunsch erhältlich für dieses Modell sind nun etwa:

  • Pre-Collision-Assist – dieses Assistenzsystem hilft, Auffahrunfälle oder Zusammenstöße mit Passanten zu vermeiden oder die Unfallfolgen zumindest zu mindern.
  • Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage – damit hält der Fahrer den vorgewählten Sicherheitsabstand zum Vordermann bis zu einer zuvor festgelegten Höchst­geschwindigkeit automatisch ein.
  • Verkehrsschild-Erkennungssystem – informiert den Fahrer durch Symbole im Multifunktionsdisplay über ak­tuell gültige Tempolimits oder Überholverbote.
  • ESP mit Berganfahrhilfe.
  • Seitenwind-Assistent – das gerade für Fahrzeuge mit hohem Aufbau wichtige System hilft dem Fahrer, durch automatischen Bremseingriff in der Spur zu bleiben, wenn die Sensoren des ESP starken Seitenwind feststellen.
  • 6-Gang-Automatikgetriebe.

Technische Daten Ford Transit:

  • Nutzlast: je nach Ausführung bis zu 2.078 kg
  • Laderaumgröße: je nach Ausführung bis zu 16,1 m³
  • Leistung: 105–170 PS
  • Antrieb: Front, Heck oder Allrad

Vollkswagen
Foto: Fotos: Volkswagen

VW: kultiger Lademeister

Volkswagen hat das seltene Kunststück geschafft, selbst seine Transporter zu Kultfahrzeugen zu machen. Für die Modelle T2 und T3 aus den 70er- und 80er-Jahren werden heute sogar mit hohen sechsstelligen Laufleistungen noch horrende Preise verlangt – und bezahlt. Und für die erste Generation, den T1 aus den 50er- und 60er-Jahren, kann man – je nach Variante und Zustand – auch schon mal bis zu 100.000 Euro veranschlagen …

Aktuell verkauft VW mit dem T6 die sechste Baureihe, die VW-typisch durch ihre große Variabilität punktet. So ist dieses Modell etwa als Kastenwagen, Pritsche, Doppelkabine und Kombi zu haben, dazu noch als Großraumlimousine (Multivan und Caravelle) sowie als Freizeitmobil (California). Zwei Radstände und drei Dachhöhen multiplizieren zudem die Möglichkeiten der Baureihe, sodass sich mit der Vielzahl an Aggregate-Kombinationen über 700 Varianten ergeben. Bei Motoren, Kraftübertragung und Antrieb profitiert der T6 von der umfangreichen Modellvielfalt des VW-Konzerns und bietet Benzin- und Dieselmotoren zwischen 84 und 204 PS, Front- oder Allradantrieb, Schalt- oder Automatikgetriebe. Und auch VW lässt sich natürlich beim Thema Sicherheit und Assistenzsysteme nicht lumpen und verbaut auf Wunsch fast alles, was man aus den Pkw-Modellen kennt, von der Müdigkeitserkennung über die City-Notbremsfunktion oder Distanzregelung bis hin zu Bergabfahrassistent und Gespannstabilisierung.

Und wem platzmäßig der T6 nicht genügt, für den gibt es ganz aktuell den neuen Crafter. Das Raumwunder, dessen Verkaufsstart dieser Tage beginnt, kann man mit drei verschiedenen Längen und ebenso drei Höhen bestellen. Dazu natürlich auch wieder eine große Motorenauswahl und auf Wunsch Allradantrieb. Und selbst in dieser Klasse hat VW darauf geachtet, den Innenraum weniger nach Lkw als nach Pkw aussehen zu lassen.

Technische Daten VW Crafter (rechtes Fahrzeug):

  • Nutzlast: zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt
  • Laderaumgröße: je nach Ausstattung bis zu 18,4 m³
  • Leistung: 102–177 PS
  • Antrieb: Front-, Heck- oder Allradantrieb

Technische Daten VW T6:

  • Nutzlast: je nach Ausführung bis zu 1.400 kg
  • Laderaumgröße: je nach Ausführung bis zu 9,3 m³
  • Leistung: 84–204 PS
  • Antrieb: Front- oder Allradantrieb

Opel
Foto: Opel

Opel: sportlicher Dienstmann

Einen interessanten Weg geht Opel bei seiner Nutzfahrzeugflotte: Beim aktuellen Vivaro Sport versucht Opel, auch in dieser Klasse neben dem Alltagsnutzen eine Portion Sportlichkeit einfließen zu lassen. »Der Opel Vivaro Sport ist das Nutzfahrzeug-Highlight für unsere besonders aktiven Kunden«, meint Opel-Nutzfahrzeugchef Steffen Raschig. »Mit dieser exklusiven Variante zeigen wir, dass Nutzfahrzeuge heute längst nicht mehr nur praktischer Arbeitskollege oder voluminöses Multitalent sind, sondern Eleganz und Komfort auf Pkw-Niveau bieten – umfangreiche Serienausstattung und sportliches Design inklusive.« So gibt es auf Wunsch Metalliclacke oder auch silberne bzw. schwarze Zierstreifen. 17-Zoll-Alu-Räder – optional ebenfalls in Schwarz – sollen den sportlichen Auftritt unterstreichen. (Auf Tieferlegung und Fuchsschwanz an der Antenne hat Opel noch verzichtet …) Die Scheinwerfer erstrahlen mit energiesparendem LED-Tagfahrlicht. Und das Ambiente im Innenraum veredeln auf Wunsch Lederarmaturen, Abdeckungen und Velours-Matten mit kontrastierender weißer Naht. Optional können Kunden auch das neue Navi80 IntelliLink-System wählen. Dank Internetanbindung werden im Minutentakt Echtzeit-Verkehrsinfos geladen, die auf 100 Meter genau Verkehrsbehinderungen anzeigen und Umleitungsempfehlungen geben, was wertvolle Zeit und Kosten sparen kann. Für den passenden Antrieb sorgen BiTurbo-Motoren mit wahlweise 125 oder 145 PS.

Technische Daten Opel Vivaro Sport:

  • Nutzlast: je nach Ausführung bis zu 1.168 kg
  • Laderaumgröße: je nach Ausführung bis zu 8,6 m³
  • Leistung: 125–145 PS
  • Antrieb: Frontantrieb

Mercedes
Foto: Mercedes

Mercedes: Nobelhobel

Als einziger der sogenannten deutschen Premiummarken ist Mercedes-Benz auch stark im Lastesel-Geschäft vertreten. Mit den Baureihen Citan, Vito und Sprinter bieten die Stuttgarter gleich drei verschiedene Baureihen an, die so gut wie alle Transportbedürfnisse abdecken sollen. Als Multifunktionstool, das sich auch im Großstadtdschungel wohlfühlt, gilt dabei der Citan, der in drei Längen und drei Modellvarianten zu haben ist. Besonders wichtig dabei in der aktuellen Abgasdebatte: Alle Citan-Modelle erreichen die strenge Abgasnorm Euro 6. Leistungsmäßig deckt der Citan ein Spektrum von 75 bis 110 PS mit Turbodieselmotor ab. Der Benziner bringt es sogar auf 114 PS. Per Kickdown kann man bei dieser Variante das maximale Drehmoment außerdem kurzfristig um 15 nm erhöhen. Ein besonders für Lieferwagen mit eingeschränkter Sicht nach hinten interessantes Feature ist die optionale Rückfahrkamera, die durch das Einlegen des Rückwärtsganges aktiviert wird und das Rangieren erleichtert. Das Kamerabild wird dabei im Innenspiegel angezeigt, der bei starkem Lichteinfall automatisch abblendet. Hilfslinien unterstützen zusätzlich beim Einschätzen der Abstände.

Technische Daten Mercedes Citan:

  • Nutzlast: je nach Ausführung bis zu 735 kg
  • Laderaumgröße: je nach Ausführung bis zu 3,8 m³
  • Leistung: 75–114 PS
  • Antrieb: Frontantrieb

Renault
Foto: Renault

Renault: mehr Grip

Renault denkt bei seinem aktuellen Transporter-Modell Master auch an die Bewohner schneereicher Gebiete oder an Leute, die öfter mal auf unbefestigten Feldwegen unterwegs sind: »Extended Grip« nennt sich das System, das das sichere Fortkommen auch bei widrigen Witterungsverhältnissen sichern soll. Serienmäßig in allen Frontantriebs-Modellen verbaut, lässt die Antischlupfregelung auf Knopfdruck erhöhten Schlupf an den Antriebsrädern zu, was auf Schnee oder Schlamm oft erforderlich ist. Noch mehr Einsatzmöglichkeiten auf schwierigem Untergrund ermöglicht die X-Track-Technologie, eine mechanische Differenzialsperre mit 25 Prozent Sperrwirkung. Damit wird ein Teil des Drehmoments ohne Bremseingriff an das Rad mit der besseren Traktion umgeleitet. Und wem das alles nicht genügt: Der Master 4x4 lässt sich auf Knopfdruck vom Heck- zum Allradantrieb machen. Jeweils 50 Prozent des Antriebsmoments werden hier zur Vorder- und Hinterachse verteilt. Und unter guten Bedingungen fährt auch der Master 4x4 wieder kraftstoffsparend ausschließlich mit Heckantrieb.

Vor allem für den städtischen Bereich und für umweltbewusste Gastronomen bzw. Hoteliers interessant könnte der Elektrolieferwagen Kangoo Z.E. sein, der es (zumindest laut Papier) in seiner neuesten Version auf 270 Kilometer Reichweite bringt. Dies soll laut Renault selbst unter Alltagsbedingungen für etwa 200 realistische Kilometer genügen. Damit bietet das Renault-Modell den größten Aktionsradius in der Klasse der rein elektrisch betriebenen leichten Nutzfahrzeuge.

Technische Daten Renault Master:

  • Nutzlast: je nach Ausführung bis zu 2.300 kg
  • Laderaumgröße: je nach Ausführung bis zu 22 m³
  • Leistung: 110–165 PS
  • Antrieb: Front-, Heck- oder Allradantrieb

Fiat
Foto: Fiat

Fiat: im Großstadtdschungel und abseits

Ebenfalls auf Gewerbetreibende, die nicht ständig ganze Europaletten transportieren müssen, zielt Fiat mit seinem Modell Fiorino ab. Im vergangenen Jahr wurde die neueste Generation dieses Kleintransporters vorgestellt. Zur Wahl stehen zwei Karosserievarianten – Kastenwagen und Kombi – sowie drei Ausstattungslinien. Angetrieben wird der Fiorino von modernen Benzin- und Dieselmotoren oder auch dem bivalenten Triebwerk Natural Power, das wahlweise Benzin oder Erdgas (CNG) verarbeitet. Doch trotz der kompakten Abmessungen bietet der neue Fiorino ein Ladevolumen von bis zu 2,8 Kubikmeter und kann mit bis zu 660 Kilogramm beladen werden. Die Modellpalette des Fiorino hat dabei auch eine Lösung für Nutzer parat, die gelegentlich abseits befestigter Straßen unterwegs oder auch unter winterlichen Straßenbedingungen im Einsatz sind. In der Ausstattungsversion Adventure gehören unter anderem besonders griffige M+S-Reifen, eine Höherlegung des Fahrwerks, spezifische Schutzleisten an den Fahrzeugflanken sowie ein Unterfahrschutz unter dem vorderen Stoßfänger zur Serienausstattung. Ein Highlight des neuen Fiorino Adventure ist außerdem das elektronische Traktionskontrollsystem Traction+, das bei rutschiger Fahrbahn durchdrehende Räder verhindert.

Technische Daten Fiat Fiorino:

  • Nutzlast: je nach Ausführung bis zu 660 kg
  • Laderaumgröße: je nach Ausführung bis zu 2,8 m³
  • Leistung: 77–95 PS
  • Antrieb: Frontantrieb
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