Das Meer auf der Zunge

Bremen bildet Fischsommeliers aus

Ein Koch beim Zubereiten eines Fisches
Von der Aquakultur bis zum Marketing: Als Fischsommelier erwirbt man ein umfassendes Fachwissen rund um das Meeresgetier. (©karepa/Fotolia)
Teil dieser zertifizierten Fortbildung sind unter anderem Fischkunde, Aquakultur, Ernährung und Marketing. Voraussetzungen für die Teilnahme sind Erfahrung in der Fischbranche, aber auch Begeisterung
Freitag, 09.03.2018, 11:28 Uhr, Autor: Thomas Hack

Den Beruf des Sommeliers kannte man lange nur im Zusammenhang mit Wein – inzwischen sind Menschen mit feiner Zunge für mancherlei Delikatessen gefragt. Der neueste Trend: In Bremen werden seit kurzem Fischsommeliers ausgebildet. Teil der zertifizierten Fortbildung sind unter anderem Fischkunde, Aquakultur, Ernährung, aber auch Marketing. „Wir wollen Botschafter für den Fisch sein“, sagt die Bremer Fischhändlerin Petra Koch-Bodes, eine der ersten Fischsommelier-Absolventinnen.

Mit der Zusatzausbildung wollte Koch-Bodes eigentlich nur ihr Fachwissen vertiefen. „Die Fortbildung war vor allem eine persönliche Herausforderung“, sagt die frischgebackene Sommelière, die mit dem Fischhandel aufgewachsen ist. Dort seien Ernährung und Nachhaltigkeit auf dem Stundenplan gestanden, es wären aber auch die sensorischen Fähigkeiten der Teilnehmer geprüft worden. „Mit dem Mund mussten wir verschiedene Lachssorten von weich nach fest zuordnen“, erinnert sich die Fischhändlerin.

„Ohne Leidenschaft und Liebe zum Fisch geht es nicht.“
Auf die Idee, Fischsommeliers auszubilden, kam das Unternehmen Transgourmet Seafood in der Seestadt Bremerhaven, die zu den größten Fischverarbeitungsstandorten in Deutschland zählt. „Wir hatten eigentlich nur eine Fortbildung für Kunden und Mitarbeiter im Sinn“, erinnert sich Ralf Forner, Geschäftsleiter von Transgourmet Seafood. Doch aus dieser Idee wurde dann eine von der IHK zertifizierte Fortbildung. Nach einer zweiwöchigen Schulung können sich die Teilnehmer bei bestandener Prüfung schließlich offiziell Fischsommelier nennen. „Ohne Leidenschaft und Liebe zum Fisch geht’s nicht“, erklärt Forner weiter, „Wir wollen das Bild des Fisches in die Welt tragen!“ (dpa/TH)

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