„Am Wollen liegt es nicht“
Er ist Mitinhaber vom Restaurant „Jagersberg“ im österreichischen Landskron und dort auch Küchenchef: Martin Koslitsch. Daher weiß er selbst gut, was es heißt, erfolglos nach engagiertem und qualifiziertem Personal zu suchen – sei es für den Service-Bereich oder die Küche. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal 5min.at berichtete er kürzlich aus Arbeitgebersicht, mit welchen Herausforderungen die Branche zu kämpfen hat – aber auch, welche Anforderungen und Erwartungen Arbeitnehmer an die Gastronomie stellen. Und die kollidieren gelegentlich mit der Realität.
Es fehlt auch an Wertschätzung
Wie Martin Koslitsch, der sich selbst einige Monate nach einem geeigneten Koch umsah, sagt, sei mangelndes Interesse aber nicht das Problem: „Am Wollen liegt es nicht. Die Bedingungen sind halt schwierig: Die Arbeitszeiten in der Gastronomie sind oft familien-unfreundlich. Jeder möchte gerne nur von Montag bis Freitag arbeiten und dabei genau seine acht Stunden Arbeitszeit einhalten. Ein Nettolohn von mindestens 2.000 Euro wäre auch nicht schlecht, bei 5 Tagen in der Woche und acht Stunden am Tag. Ich kann mein Restaurant aber leider nicht nur von 9 bis 17 Uhr öffnen.“
Seinen Erfahrungen nach seien inzwischen 1.600 Euro Nettogehalt die unterste Grenze für Arbeitssuchende. Für weniger Monatsgehalt finde man kaum jemanden. Dazu kommen für den Arbeitgeber die Lohnnebenkosten. Klein- und Mittelbetriebe könnten das jedoch finanziell nur schwer tragen, sagt Martin Koslitsch. „Ein hoher Druck, denn auch die Auflagen, Kontrollen und der Papierkram sind eine Menge Arbeit. Und sobald du nur einen Fehler machst, bist du entweder mit einem Bein im Gefängnis oder stehst negativ auf Tripadvisor und Co.“ Aber auch von Gästeseite müsse sich etwas ändern. Denn hier fehle, nach seiner Aussage, die notwendige Wertschätzung für Köche und Kellner. „Alle wollen frische, nachhaltige und regionale Produkte, aber möglichst wenig Geld dafür bezahlen. Wie soll das gehen?“, gibt der Gastronom zu bedenken.
Besonders wichtig: ein gutes Arbeitsklima
Gleichzeitig müsste dies aber auch von oben kommen. Denn auch der Arbeitgeber müsse dafür sorgen, für seine Mitarbeitern ein angenehmes uns vor allem angemessenes Arbeitsumfeld zu schaffen. Für Martin Koslitsch bedeutet das täglich zwei Mal kostenfreies Essen und unbegrenzten Kaffeekonsum für seine Angestellten – nicht zu vergessen: pünktliche Lohnzahlung und gutes Trinkgeld. Denn wenn ein gesundes Arbeitsklima herrsche, dann würde sich vieles von selbst regeln.
P.s.: Sie suchen gerade eine spannende neue Stelle in der Gastronomie? Dann klicken Sie doch mal auf unsere HOGAPAGE Spezial-Jobbörse – hier werden Sie bestimmt fündig.