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Hotel gründet Sprachschule wegen Fachkräftemangel

Eine Gruppe Hotelmitarbeiter
Seit dem 1. August 2022 gelten die neuen Ausbildungsordnungen im Gastgewerbe. (Foto: © Andrey Popov/stock.adobe.com)
Das Acamed Resort in Nienburg geht ganz neue Wege, um dem Fachkräftemangel im Gastgewerbe entgegenzutreten – mit der Gründung einer speziellen Sprachschule in den Karpaten.
Montag, 16.12.2019, 12:49 Uhr, Autor: Thomas Hack

Dass in der Hotellerie und der Gastronomie Fachkräfte fehlen ist schon lange kein Geheimnis mehr. Innovative und kreative Ideen sind gefragt, um dem Mangel an Fachkräften im Gastgewerbe entgegen zu treten. Frank Wyszkowski, Geschäftsführer des Acamed Resorts in Nienburg an der Saale, hat sich Gedanken gemacht, wie man die Situation für die Branche und andere Betriebe verbessern kann und eine innovative Idee in die Tat umgesetzt. In der Ukraine, genauer gesagt in Biloberizka, einem 1.200-Einwohner-Dorf in den Karpaten, wurden dieser Tage die Verträge für eine deutsche Sprachschule unterzeichnet. Mit der Schule sollen sprachliche Barrieren aus dem Weg geräumt und die Voraussetzungen für eine künftige Ausbildung in Deutschland geschaffen werden.

Win-win-Situation für alle Beteiligten

Frank Wyszkowski und Acamed-Personalchef Monty Weisbach unterzeichneten letzte Woche bei einem Besuch in der Ukraine mit Bürgermeister Dmytro Iwanjuk den Vertrag für die zukünftige Zusammenarbeit. Damit wurde der Grundstein für eine zukunftsweisende win-win-Situation für alle Beteiligten gelegt, denn hier sollen alle profitieren: die Hoteliers und die Betriebe, die bereit sind, den Menschen aus der Ukraine mit einer Ausbildung bzw. einer Arbeit und angemessener Bezahlung eine Chance zu geben und die Menschen, die bereit sind ohne Angehörige nach Deutschland zu gehen, um dort zu arbeiten und ein neues Leben zu beginnen.

„Wir  geben unsere Erfahrungen gern an interessierte Hoteliers weiter“

Darüber hinaus haben Frank Wyszkowski und Monty Weisbach mit dem örtlichen ukrainischen Arbeitsamt vereinbart, bis zu 50 Auszubildende sprachlich auf eine Lehrstelle bei interessierten Betrieben im Salzlandkreis vorzubereiten. Frank Wyszkowski: „Wir wollen dem Fachkräftemangel in der Region entschieden und tatkräftig entgegen treten und gleichzeitig interessierten Ukrainern die Chance auf eine fair bezahlte und interessante Arbeit in unserer Region bieten. Wir geben unsere Erfahrungen und unsere Kontakte gern an interessierte Hoteliers, Betriebe und Unternehmen weiter.“  Studenten von der Hochschule Anhalt brachten Hotelmanager Frank Wyszkowski auf die Idee der Sprachschule in der Ukraine, denn die Sprache ist ihm zufolge die größte Hürde, um in einem anderen Land zu arbeiten. Sie stellten letztendlich auch den Kontakt nach Biloberizka in der Ukraine her.

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