Crashkurs Bundestagswahl: So geht beim Wählen nichts schief
Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl hat die Bild-Zeitung das Thema Gültigkeit von Wahlzetteln aufgegriffen. Die Frage: Was passiert mit meiner Stimme, wenn ich ungültig wähle? Prinzipiell ist die Antwort einfach: Die abgegebene Stimme wird als ungültig gezählt und fließt nicht in das Wahlergebnis mit ein, wohl aber in die Auswertung der Wahlbeteiligung. Ein leer abgegebener Wahlzettel wird auf die gleiche Weise gewertet.
Gültig zu wählen ist jedoch ganz einfach. Jeder wahlberechtigte Bürger besitzt zwei Stimmen, jeweils eine Erststimme für das Direktmandat und eine Zweitstimme für eine Partei. Ein gültiger Wahlzettel enthält daher zwei oder nur ein Kreuz, Häkchen oder einen Strich. Es ist nämlich auch möglich nur eine Stimme abzugeben. Wenn man beispielsweise nur seine Erststimme für den Kandidaten einer bestimmten Partei abgeben möchte, kann man das tun. Der Wahlzettel ist trotzdem gültig. Einziges Kriterium: Der Wahlwunsch muss klar zu erkennen sein.
Wer wählt was?
Kurz vor der Wahl sind viele Bundesbürger noch unentschlossen, welcher Partei und welchem Kandidaten sie ihre Stimme geben sollen. Um sich über das Programm der jeweiligen Partei zu informieren gibt es auch in diesem Jahr wieder den Wahl-O-Mat, der insgesamt 32 Parteien beinhaltet. Hier können Unentschlossene anhand von 38 Aussagen überprüfen, mit welcher Partei sie am meisten übereinstimmen. Insgesamt stehen den Wählern am kommenden Sonntag 42 Parteien zur Verfügung, 16 davon treten zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl an. Dies stellt die größte Parteienvielfalt bei einer Bundestagswahl in Deutschland dar.
Ein Trend, der sich seit der letzten Bundestagswahl abzeichnet, ist ein direkter Zusammenhang zwischen der Wohngegend von Menschen in Bezug auf die Wahlbeteiligung. „Je prekärer die Lebensverhältnisse in einem Stadtviertel oder Stimmbezirk sind, desto geringer ist dort die Wahlbeteiligung“, wird der Detmolder Sozialwissenschaftler Robert Vehrkamp auf bild.de zitiert. Demnach gaben bei der Wahl im Jahr 2013 in armen Bezirken gerade einmal 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, in bessergestellten waren es 80 Prozent. Die Wahlergebnisse seien dadurch sozial nicht mehr repräsentativ, so Vehrkamp. (bild.de/MJ)