Die größten Herausforderungen für die Gastro 2017
„Eine gute Vorbereitung ist der halbe Sieg“, so heißt es im Volksmund. Für Gastronomen ist umfassende Planung und Organisation sogar noch wichtiger, auch wenn es nicht immer für einen Sieg, geschweige denn für einen halben Sieg reicht. Worauf müssen sich Wirte und Restaurantbetreiber dieses Jahr einstellen?
Hygiene-Ampel
In Nordrhein Westfalen wird seit langem über die Einführung einer Hygiene-Ampel diskutiert. Die Entscheidung soll bald fallen. Auch andere Bundesländer denken darüber nach. Wenn die Ampel kommt und von Verbrauchern positiv angenommen wird, ist es durchaus denkbar, dass weitere Bundesländer folgen, wenn nicht vielleicht sogar die gesamte Bundesrepublik. Gastronomen sollten sich also bereits jetzt damit beschäftigen, was zu tun sein wird, wenn die Ampel auch für ihren Betrieb kommt.
Fachkräftemangel
Nichts Neues, aber absolut aktuell – das leidige Thema Fachkräftemangel. Weder Auszubildende, noch Quereinsteiger oder ausgelernte Mitarbeiter lassen sich dieser Tage finden, so scheint es. In vielen Gastronomiebetrieben müssen immer weniger Angestellte immer mehr Arbeit verrichten. Das zehrt nicht nur extrem an den Nerven und der Gesundheit, sondern kann im schlimmsten Fall auch zu Schwierigkeiten mit dem Gesetz führen.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken müssen Gastronomen neue und besondere Anreize für potenzielle Mitarbeiter schaffen, beispielsweise Fort- und Weiterbildungen, mehr Selbstverwirklichung oder verschiedene kleine Prämien. Die Ausbildung von Flüchtlingen oder individuelle Azubimodelle können ebenfalls helfen.
Hohe Ansprüche
In vielen Restaurants und Lokalen gibt es oft das gleiche Problem: Gäste werden immer anspruchsvoller und gleichzeitig auch sparsamer. Vielen ist ein vollwertiges Mittagessen inklusive Getränk, das acht Euro kostet, schon zu teuer. Hinzu kommt, dass „gewöhnliche“ Lokale, die über kein besonderes, modernes oder andersartiges Ambiente und Konzept verfügen als langweilig und normal abgestempelt werden. Einfach nur gutes Essen reicht vielen Besuchern heute nicht mehr. Ein Restaurantbesuch muss Unterhaltung und Erlebnis bieten oder zumindest gut schmecken und extrem preisgünstig sein.
Hier können Gastronomen nur punkten, wenn sie entweder auf die teilweise irren Erwartungen eingehen oder zumindest ein modernes und positives Image aufbauen können. Dies kann beispielsweise über eine entsprechende Selbstvermarktung in den sozialen Netzwerken funktionieren (Hier gibt’s Tipps für Gastronomen im Umgang mit Sozialen Medien) oder durch die Überarbeitung der Angebote.
Arbeitszeitgesetz
Leider auch ein alter Hut: Die wöchentliche Höchstarbeitszeit macht den Betrieben immer mehr zu schaffen. Zwar werden bereits Forderungen und Änderungsvorschläge diskutiert, ob diese jedoch bald zu einer Verbesserung der Situation führen, bleibt abzuwarten. Solange das Arbeitszeitgesetz nicht flexibel gestaltet wird, sodass Mitarbeiter beispielsweise am Freitag länger, montags dafür kürzer arbeiten, ohne dass sich die wöchentliche Gesamtarbeitszeit erhöht, werden Gastronomen immer häufiger mit „dem Gesetz in Konflikt kommen“. (MJ)