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Feedback geben – aber richtig

Chefin gibt dem Servicemitarbeiter im Feedbackgespräch Rückmeldung
Feedback kann die Mitarbeiter motivieren und so die Leistung steigern. (Foto: © Vergani Fotografia -stock.adobe.com)
In der Personalführung spielt Feedback eine wichtige Rolle. Es ist jedoch nicht immer erwünscht. Ein paar einfach Regeln helfen, um das Gespräch für beide Seiten konstruktiv zu gestalten.
Dienstag, 21.09.2021, 13:21 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Feedbackgespräche sind ein sind ein wirksames Instrument der Personalführung. Untersuchungen, etwa von Richard Conniff von der Yale Universität, haben gezeigt, dass durch konstruktives Feedback die Motivation der Mitarbeiter um zehn Prozent gesteigert werden kann. Positives Feedback wirkt sogar motivierender als Boni oder Gehaltserhöhungen.

Auch Feedback muss vorbereitet werden

Dafür muss das Feedbackgespräch jedoch erst einmal vorbereitet werden. Inhaltlich können folgende Punkte aufgegriffen werden: Leistungsniveau, erzielte Erfolge, neue Ziele, Analyse der Kompetenzen, Weiterentwicklung des Mitarbeiters, Missverständnisse oder Konflikte sowie die weitere Zusammenarbeit und vieles mehr.

Arbeitgeber sollten sich einen Plan machen, was genau sie ansprechen wollen und ihre Argumente skizzieren. Ein Ablaufplan hilft dem Gespräch eine Struktur verleihen. Von Methoden wie dem „Sandwich“ (Lob, Kritik, , Lob…) sollte jedoch abgesehen werden. Diese sind meist bekannt und der Gesprächspartner fragt sich bereits während des Lobes, welche Kritik wohl anschließend folgen wird.

So gelingt das Feedbackgespräch

Damit das Feedback auch seine Wirkung entfalten kann, sollten jedoch einige Regeln beachtet werden:

  1. Alle Variablen mit einbeziehen: Ein Feedbackgespräch auf Gerüchte oder einseitigen Erzählungen aufzubauen, wird nicht zielführend sein. Stattdessen sollten vor dem Gespräch alle Seiten beleuchtet werden.
  2. Den richtigen Zeitpunkt und Rahmen finden: Feedback sollte zeitnah gegeben werden ohne dabei das Gegenüber zu überfallen. Am besten ist es, gemeinsam einen Termin für ein Vier-Augen-Gespräch zu vereinbaren. Das jährliche Feedbackgespräch kann beispielsweise immer im selben Monat stattfinden, so dass die Mitarbeiter darauf vorbereitet sind.
  3. Feedback konkret formulieren: Je konkreter ein Feedback formuliert ist, umso nachvollziehbarer ist es. Am besten sollte es daher subjektiv – als Ich-Botschaft – formuliert werden. Arbeitgeber sollten zunächst ihre Wahrnehmung der Dinge erläutern, anschließend die Schlüsse, die sie darauf ziehen, erklären und ihre Erwartungen benennen. Achtung: Keinen Druck aufbauen, sondern neutral bleiben und dem Gegenüber Perspektiven aufzeigen.
  4.  Rückmeldungen annehmen: Gutes Feedback ist keine Einbahnstraße, sondern vielmehr ein Dialog auf Augenhöhe. Der Feedbackgeber sollte sich daher auch die Sicht des Gesprächspartners anhören. Gleichzeitig sollte beide Seiten sicher stellen, dass die Rückmeldung richtig verstanden wurde. Im Zweifelsfall: nachfragen! Durch die Zusammenfassung des Feedback in eigenen Worten, können abschließend Missverständnisse ausgeschlossen werden.

Und nicht vergessen: Feedback sollte nicht nur dann gegeben werden, wenn etwas nicht wie gewünscht läuft. Positives Feedback ist mindestens genauso wichtig.

(karrierebibel/NZ)

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