Zielgruppen

Machen Sie Urlauber im Rentenalter zu Ihren Gästen!

Frau läuft mit Gehstöcken auf Weg, Reißverschluss, Euroscheine
Hoteliers und Gastronomen sollten die starke Kaufkraft der Generation 65+ für sich nutzen. (© pixabay.com)
Die Lebenserwartung steigt und die Generation der Rentner hat das nötige Kleingeld, um ihre geistige und körperliche Fitness entsprechend im Urlaub auszuleben. Gastronomen und Hoteliers können von der finanzstarken Rentner-Generation profitieren.
Freitag, 10.03.2017, 10:17 Uhr, Autor: Felix Lauther

Die Zahl der deutschen Rentner mit genügend Kleingeld im Portemonnaie ist groß. Sie stehen zwar nicht für die Mehrheit der Senioren, gehören aber zu einer wachsenden Gesellschaftsschicht. Bürger, die das 65. Lebensjahr geschrammt haben, sind heutzutage fitter und mobiler als ihre Elterngeneration. Sie haben Zeit und Geld, sich die Welt anzuschauen. Das Gastgewerbe muss diese Zielgruppe daher verschärft im Auge haben.

Laut dem Statistischen Bundesland hat sich die Zahl der Rentner zwischen 1990 und 2014 um satte 43 Prozent, auf summa summarum 17 Millionen erhöht. Im Vergleich dazu ist die Geburtenrate gesunken, wonach es im Jahr 2030 mehr Rentner als 20-bis30 Jährige gibt.

Wie profitiert das Gastgewerbe von den vielen Rentnern?
„Rentner wollen im Urlaub meist nicht die Füße hochlegen“, sagt Philipp Wagner von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ). „Während Jüngere häufiger am Strand entspannen, stehen bei den Rentnern vielfältige Aktivitäten auf dem Programm“, so Wagner. Senioren interessieren sich viel stärker für Kulturreisen wie Städtetrips, Rund- und Naturreisen. Durchschnittlich zeigen sie sich mit 970 Euro pro Kopf und Reise spendabler als jüngere Semester. Im Ausland bevorzugen die Rentner Destinationen wie Spanien, die Kanaren, Italien und Österreich. Deutschland ist als Urlaubsland auch gefragt. 41 Prozent der über 65-Jährigen verbrachte 2015 ihren Haupturlaub in Deutschland, bei den Jüngeren hingegen nur 24 Prozent, wie die Süddeutsche Zeitung weiter schreibt.

Keine offensive Werbung für Senioren
Eigene Kataloge oder „Angebote für Senioren“ sind für Hoteliers und Gastronomen deplatziert. Aus einem einfachen Grund: Die reiselustigen 65-Jährigen wollen nicht „zum alten Eisen“ gehören und so abgestempelt werden. „Man kann nicht alle 70-Jährigen über einen Kamm scheren“, sagt Studiosus-Sprecher Frano Ilic im Interview mit der SZ. Die einen machten problemlos normale Studienreisen mit, für jene, die sich weniger zutrauen, habe man unter dem Label „mit Muße“ Reisen entwickelt, die etwas weniger Action versprechen.

Viele Senioren sind mit einer gewaltigen Kaufkraft gesegnet. Sie bevölkern Kreuzfahrtschiffe, kaufen Wohnmobile und E-Bikes. Wer will, aber nicht mehr so kann, für den haben Unternehmen wie die Charter-Fluglinie Condor oder die Deutsche Bahn passende Features in petto. Die Abläufe beim Einchecken und Boarding sind bei Condor z. B. so eingerichtet, dass behäbigere Fluggäste stressfreier einsteigen können. Ein Mediziner am Boden berät die Crew, sollte ein Passagier Vorerkrankungen haben. Solche Angebote können natürlich auch von Hoteliers sinnvoll in eine umfassendere Gästebetreuung integriert werden. Im neuen ICE 4 der Deutschen Bahn gibt es mehr bodennahe Gepäckablagen, Haltegriffe und kontrastreichere Displays, wie die SZ weiter schreibt. Eine neue App soll dabei helfen, die oft schwer verständlichen Durchsagen im Zug parallel nachlesen zu können. Dafür bräuchten die Senioren aber ein Smartphone – Geld dafür wäre ja da… (Süddeutsche Zeitung / FL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Thüringen
Erwartungen
Erwartungen

Thüringen hofft auf viele Touristen

Leicht wird es wahrscheinlich nicht – aber mit einigen Anpassungen kann das Jahr 2025 ein erfolgreiches für die Gastronomie und Hotellerie in dem mitteldeutschen Bundesland werden. Der Dehoga Thüringen zeigt sich optimistisch. 
Frau übergibt Gast den Apartment-Schlüssel
Hortec-Positionspapier
Hortec-Positionspapier

Regulierung von Kurzzeitvermietungen in der EU

Hortec, der Dachverband des europäischen Hotel- und Gaststättengewerbes, hat ein neues Positionspapier zu Kurzzeitvermietungen veröffentlicht. Dieses gibt unter anderem Empfehlungen, wie eine künftige EU-Verordnung wirksame Regeln und Maßnahmen zur Förderung gleicher und nachhaltiger Wettbewerbsbedingungen in der Branche festlegen kann.
Martin Schaffer (links) und Monika Rosen (rechts) (Foto: © mrp hotels)
mrp hotels
mrp hotels

Konjunktureller Gegenwind erwartet

Unternehmen und damit auch Betriebe des Tourismus-, Hotel- und Gastgewerbes müssen sich auf deutlich mehr konjunkturellen Gegenwind einstellen. So lautet das Fazit von Monika Rosen, Vizepräsidentin der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft, und Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner mrp hotels, während einer Videocast-Serie des Hotelberatungsunternehmens.
Aktuell gehe man von einer Auslastung der Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 45 und 65 Prozent aus. (Foto: © iStockphoto)
Buchungen
Buchungen

Hotels und Gaststätten hoffen noch auf kurzentschlossene Gäste

Ostern steht vor der Tür. Der Gaststättenverband freut sich über den guten Wetterbericht und hofft auf kurzfristige Buchungen. Für die Branche ist der Saisonstart nach zwei Jahren Pandemie außerordentlich wichtig.
Gast an der Hotelrezeption
Gästeübernachtungen
Gästeübernachtungen

Frankfurt hofft auf mehr Tourismus

Nach dem pandemiebedingten Einbruch hofft Frankfurt für 2022 wieder auf mehr Gäste. 2021 zählte die Stadt 4,2 Millionen Übernachtungen – ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber 2020, aber 65,5 Prozent weniger als 2019.
Mitarbeiter eines Hotels
Österreich
Österreich

Neue Stammsaisonier-Regelung bringt Planungssicherheit

Um dem Mitarbeitermangel im Tourismus entgegenzuwirken, erleichtert Österreich die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften aus Drittstaaten. Dafür wurde nun eine neue Stammsaisonier-Regelung beschlossen.
Strandkorb am Strand
Halbjahresbilanz
Halbjahresbilanz

„In Ferienregionen wächst die Zuversicht“

Im ersten Halbjahr 2021 fiel der Umsatzrückgang im Gastgewerbe erneut hoch aus. Gastronomische Betriebe durften schließlich erst im Mai wieder öffnen. Für Juli und August rechnet Dehoga-Präsident Guido Zöllick mit besseren Zahlen.
Geld, Stift und Taschenrechner
Sonderkonjunkturprogramm
Sonderkonjunkturprogramm

Saarland will Gastgewerbe stärken

Das Saarland will das Gastgewerbe für die Zeit nach der Pandemie stärken. Dafür soll ein Sonderkonjunkturprogramm mit 4,2 Millionen Euro Hilfen von Land und Europäischer Union fortgesetzt werden.
Die Insel Amrum
Norddeutschland
Norddeutschland

Touristiker fordern Entschädigung für Gastgewerbe

Nachdem die letzten Touristen nun auch die Nordseeinseln verlassen mussten, wächst die Kritik seitens der Tourismusbranche im Norden. Diese erwartet nun angemessene Entschädigungen.