Ratgeber

Was tun gegen unzufriedene Mitarbeiter?

Mann, dem Rauch aus den Ohren schießt
Wer als Chef die Stimmung unter seinen Mitarbeitern hochhalten will, sollte einige Regeln beachten. (© pathdoc / FL)
In der Gastro sind zuverlässige und motivierte Mitarbeiter das „Zünglein an der Waage“. Ohne die entsprechende Leidenschaft, alles für den Betrieb zu geben, ist der Erfolg des Unternehmens extrem gefährdet. Wie kann man im Betrieb also Engagement und Stimmung hochhalten?
Montag, 27.03.2017, 10:16 Uhr, Autor: Felix Lauther

Unzufriedene Mitarbeiter kosten viel Geld und Nerven. Gerade in der Gastro sind engagierte und motivierte Angestellte der Motor jedes Betriebes – egal ob im Restaurant oder Hotel. Wer sich bei der Arbeit nicht wohlfühlt, dem fehlt auch meist die emotionale Bindung zu Kollegen, Chef und Tätigkeit.

Eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup hat ermittelt, dass rund 70 Prozent der Angestellten nur „Dienst nach Vorschrift“ machen. Dadurch entstünde ein betriebswirtschaftlicher Schaden von jährlich 80,3 Milliarden Euro, wie der Autor des „Engagement-Index“, Marco Nink, erklärt. Nink stützt sich dabei auf die Daten des Statistischen Bundesamtes sowie die durchschnittlichen Jahresgehälter. Besonders erschreckend: Rund 15 Prozent der befragten Umfrageteilnehmer hätten bereits innerlich schon gekündigt.

Was tun gegen den Frust am Arbeitsplatz?
Der Schlüssel zu motivierten Arbeitnehmern sind vorbildliche Führungskräfte – gerade auch in der Gastronomie und Hotellerie. Nur jeder fünfte Arbeitnehmer fühle sich durch das Verhalten seines Vorgesetzten motiviert, herausragende Leistung zu bringen.

Führungsqualität ist aber kein „Buch mit sieben Siegeln“. HOGAPAGE Today gibt 8 Tipps, wie Chefs die Stimmung im Betrieb hochhalten und für so für mehr Erfolg im Betrieb sorgen:

1)      Verteilen Sie die Aufgaben im Betrieb so, dass sie zu Kompetenz und dem Charakter des Mitarbeiters passen: eine Küchenhilfe, die sehr kommunikativ und wortgewandt ist, aber aufgrund dessen, wichtige Handgriffe nur langsam erledigt, ist vielleicht besser im Servicebereich und direkten Kontakt mit den Gästen aufgehoben.

2)     Kommunikation ist der Schlüssel: Chefs sollten mit Lob und Kritik nicht zu sparsam umgehen. Wer seine Mitarbeiter pusht und tadelt, zeigt ihnen gegenüber Aufmerksamkeit und Respekt. Das Feedback hilft z. B. dem Zimmermädchen, ihre Effizienz zu steigern.

3)      Bleiben Sie sich treu! Führungskräfte müssen eine klare Linie vorgeben, nach denen sie denken und handeln. Das gibt den Mitarbeitern Sicherheit im alltäglichen Umgang. Einen Mitarbeiter in der Probezeit wegen seines mehrmalig verspäteten Ankommens bei der Arbeit scharf zu kritisieren und ihn dann trotzdem zu übernehmen, während andere ein ähnliches Fehlverhalten zeigen und sofort entlassen werden ruft bei den anderen Mitarbeitern Unverständnis und Unsicherheit hervor.

4)      Freie Mitarbeiter sind kreative Mitarbeiter. Wer seinen Angestellten im Betrieb die nötige „Luft zum Atmen“ gewährt, der fördert das autonome Denken und Handeln seiner Mitarbeiter. Fahren Sie dem Koch bei der Speisekartenplanung ständig verbal in die Parade, wird er kaum Motivation und Kreativität zeigen, neue Gerichte zu planen und erfolgreich zu etablieren. +

5)      Lob ist der beste Treibstoff. Wer seine Mitarbeiter auch mal loben kann, bewirkt einen äußerst starken Motivationsschub. Ist das Zimmer besonders sorgfältig und schnell gereinigt worden, die Küche nach dem hohen Gästeaufkommen perfekt sauber und ordentlich, oder die Gäste mit dem Service an diesem Tag besonders zufrieden, gebührt den Teammitgliedern ein gehörige Portion Lob und Anerkennung!

6)      Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern und geben sie ihnen Verantwortung. Nur wer richtig delegieren kann, macht den Arbeitsablauf effizienter und schenkt seinen Mitarbeitern parallel das Vertrauen, das sie ihm postwendend durch gute Leistungen zurückzahlen. Verteilen Sie die Aufgaben gerecht und gleichmäßig. So fühlt sich jeder im Team wertgeschätzt.

7)      Brennen Sie für ihre Gastronomie oder Hotellerie! Wer Leidenschaft vorlebt, der hält die Fahne des Betriebes hoch und reißt seine Angestellten mit. Kommunizieren Sie die tolle Umsatzzahlen ihren Mitarbeitern. Lassen Sie die Korken knallen, wenn ein Monat im Haus richtig erfolgreich gewesen ist und setzen Sie die Messlatte gemeinsam mit Ihrem Team noch höher!

8)      Weiterbildungen als Wachstumsfaktor nutzen: Fördern Sie in Ihrem Betrieb die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter. So profitieren Sie im Nachgang von neuen Ideen und Impulsen.

Das Arbeitsumfeld sei in erheblichem Maße vom Führungsverhalten des Vorgesetzten geprägt, betont Gallup-Autor Nink. „Und da fehlt es ganz eindeutig an Reflexion in der Thematik“, sagt er. In der Umfrage gaben 97 Prozent der Befragten an, selbst über gute Führungsqualitäten zu verfügen. „Die meisten denken, sie machen in verantwortlicher Position alles richtig.“ (FL)

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