Wie sich Hotels vor Kartenbetrügern schützen können
Hoteliers reden in der Regel nicht gerade gerne über den Schaden, der ihnen durch Betrüger entsteht, die entweder gestohlene Kartendaten einsetzen oder mit Tricks bei der Reservierung Geld von ihnen ergaunern. Doch es handelt sich hier kaum um Einzelfälle. Vor allem zwei Betrugsmaschen sind in Hotels beliebt: Zum einen geben sich Betrüger gerne als Mitarbeiter eines Reisebüros aus und buchen extrem kurzfristig hochwertige Aufenthalte telefonisch, per E-Mail oder online. Die Anzahlungen werden mit missbräuchlich erlangten Kartendaten getätigt. Der Betrüger verkauft seine Buchung an andere Personen weiter. Sobald der rechtmäßige Kreditkartenkontoinhaber den Betrug bemerkt, wird eine Rückbelastung durch seine kartenausgebende Bank veranlasst. Das Hotel bleibt in solchen Fällen auf den Kosten sitzen.
Doppelter Verlust durch Reservierungsbetrug
Die zweite beliebte Masche ist der Reservierungsbetrug. Dabei werden mit gestohlenen Kreditkartendaten teure Buchungen per E-Mail vorgenommen. Nach der Belastung der Karte verlangen die Betrüger eine Buchungsbestätigung per E-Mail. Einige Tage danach wird die Buchung unter einem Vorwand wieder storniert. Zur Gutschrift der Beträge wird eine andere Kreditkartennummer als bei der Buchung oder eine Bankverbindung genannt. Hier besteht das Risiko des doppelten Verlustes: durch Rückbelastung seitens des echten Kartenkontoinhabers und eine Gutschrift an den Betrüger.
Flyer klärt über Betrugsmaschen auf
Payment Service Provider Elavon, der unter anderem die elektronischen Zahlungen für Motel One, die NH Hotels und arcona Hotels abwickelt, hat in einem Flyer auf einer Seite kurz und prägnant aufgelistet, wie sich Hoteliers schnell und einfach vor Betrügern schützen können. Der Flyer kann kostenlos per Mail unter fraud.frankfurt@elavon.com angefordert werden. Pascale Cornelia Schaufelbühl, E-Commerce Manager von Motel One GmbH, setzt konsequent die Empfehlung von Elavon um. „Gutschriften erfolgen ausschließlich auf die Karte, mit der die ursprüngliche Reservierung getätigt wurde.“ Dr. Tatjana Rehklau von der Bannwaldsee Hotel GmbH & Co. KG, ein Allgäu TopHotel, hat den Flyer von Elavon an alle Mitarbeiter an der Rezeption weitergeleitet, damit sie für die Betrugsmaschen und wie man sie erkennt, sensibilisiert sind. „Wir sind seitdem besonders vorsichtig, wenn für Reservierungen mehrere Karten angegeben werden oder eine Autorisierung abgelehnt wird.” Paul Berberich von AKZENT-Hotel Frankenbrunnen in Walldürn: „Wir achten seitdem verstärkt auf verdächtig hohe Beträge und eine vermehrte Zahl von Transaktionen auf einer oder auf mehreren Karten. Bei Reservierungen mit Vorauszahlung nutzen wir vorzugsweise Onlinezahlungen mit 3D Secure-Verfahren. Die sind sicherer.”