Genossenschaften

Dorf sammelt 200.000 Euro um Wirtshaus zu retten

Zwei Männer stehen in hinter einer leeren Bar und öffnen einen Karton
Dorf sammelt mehr als 200.000 Euro, um letztes Gasthaus zu retten. (Foto: dpa)
Um dem Wirtshaussterben auf dem Land entgegenzuwirken, schließen sich immer öfter Einwohner zu Genossenschaften zusammen. Eine Gemeinde in Niedersachsen hat nun ihre Kneipe gerettet.
Donnerstag, 05.04.2018, 09:31 Uhr, Autor: Markus Jergler

Um das letzte Gasthaus im Dorf zu retten, haben sich die Bürger aus dem niedersächsischen Handorf-Langenberg zu einer Initiative zusammengeschlossen (HOGAPAGE Today berichtete). Insgesamt wurden mehr als 200.000 Euro gesammelt und die beliebte Kneipe „Zum Schanko“ gerettet.

„Wir haben es tatsächlich geschafft. Wir haben 208.000 Euro eingesammelt“, sagt Maik Escherhaus am Mittwoch. Der 40-Jährige hatte das Projekt gemeinsam mit zwei anderen Männern ins Leben gerufen. Bis Mittwoch konnten Frauen und Männer Anteile von je 250 Euro zeichnen, um eine Genossenschaft zu gründen und das Gasthaus „Zum Schanko“ zu kaufen. Mindestens 200.000 Euro mussten zusammenkommen. Nach dem Kauf soll das Gebäude mit Hilfe von öffentlicher Förderung renoviert und über Pächter weiter betrieben werden. Nachdem der letzte Wirt der Kneipe 2017 gestorben war, hatte sich kein Nachfolger gefunden.

Bürgerinitiativen zur Rettung von dörflichen Gasthäusern gibt es nach Angaben des Genossenschaftsverbandes bundesweit. Die genaue Zahl ist allerdings unbekannt. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sieht „kein Massenphänomen“, wie jüngst die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes, Ingrid Hartges, in Berlin sagte. (dpa/MJ)

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