Mehrweg

Langlebige Verpackungen – worauf zu achten ist

Spaghetti Bolognese mit Parmesan und Kräutern in einer Mehrwegschüssel
Ab 2023 ist das Gastgewerbe dazu verpflichtet auch Mehrwegbehälter für Essen to go anzubieten. (Foto: © Crafting Future)
Spätestens ab 2023 sind Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, neben Einweg- auch Mehrwegbehälter für Essen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten. Was sollten Gastronomen bei der Wahl von Mehrwegschalen und Co. berücksichtigen, damit diese möglichst lange gute Dienste leisten?
Dienstag, 25.01.2022, 12:50 Uhr, Autor: Karoline Giokas

Jedes Jahr fallen laut Nabu in Deutschland rund 346.419 Tonnen an Abfall für Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an – unter anderem auch im Außer-Haus-Geschäft. Bereits seit 1. Januar 2022 sind daher alle Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff pfandpflichtig. Mehrwegbehälter für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen sollen zudem ab 2023 dazu beitragen, Abfälle zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Vorteile der Umstellung

Einmal mehr hat der Markt an nachhaltigen Verpackungslösungen auch aufgrund der Corona-Pandemie deutlich Zuwachs bekommen. Besonders ökologisch und ökonomisch wertvoll sind Mehrwegverpackungen dabei, wenn sie auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Je öfter sie wiederverwendet werden können, desto weniger Müll und Recyclingaufwand entsteht und desto kostengünstiger sind sie auch für Gastronomen. Zudem können Anbieter von Speisen to go durch ihr Angebot von Mehrwegalternativen die Kundenbindung verbessern, wenn diese die Pfandgefäße zurückbringen.

Frontalaufnahme von Jan Patzer
Jan Patzer plädiert bei der Umstellung auf Mehrwegsysteme darauf, auch die Vorteile für Gastronomen zu sehen. (Foto: © Crafting Future)

„Zum anderen werden durch den Umstieg von Einweg- auf Mehrwegverpackungen ein Großteil an Kosten eingespart. Bereits ab wenigen Take-Away-Portionen pro Woche rentiert sich die Einführung von Mehrwegbehältnissen“, weiß  Jan Patzer, Gründer des Start-ups Crafting Future, das sich auf die Herstellung nachhaltiger Mehrwegprodukte aus Kunststoff konzentriert.

„Eine weitere Chance ist das Erschließen einer neuen Zielgruppe. Da die Einführung der Mehrwegpflicht das Ziel des Ressourcen- und Klimaschutzes verfolgt, können mit dem Angebot von Mehrwegverpackungen auch die umweltbewussten Kund*innen, die ihren Alltag nachhaltiger gestalten möchten, erreicht werden.“

Wie finde ich die richtigen Behälter?

Worauf gilt es aber eigentlich zu achten, um bei Mehrwegschalen für die Gastronomie eine möglichst hohe Langlebigkeit zu erzielen? Wir klären auf:

1. Kratzfestigkeit

Aus Mehrwegprodukten der Gastronomie wird mehrere hundert Mal gegessen. Damit nicht jeder Messerschnitt oder Gabelstich direkt zu sehen ist, ist es wichtig, bei der Materialauswahl auf Kratzfestigkeit zu achten. Dies hat zum einen optische und ästhetische Gründe, zum anderen ist Kratzfestigkeit aber auch aus hygienischen Gründen wichtig. In kleinste Kratzer können sich Essensreste einlagern, die auch durch einen Waschgang in einer Gastro-Spülmaschine nicht immer vollständig entfernt werden. So können Bakterien entstehen.

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