Experiment

Biertest: Pils-Trinker erkennen keinen Geschmacksunterschied

Pils Bier und Getreide
Das Wissenschaftsmagazin „Quarks & Co“ testete unter 60 Pils-Trinker, ob die Probanden tatsächlich ihr Lieblings-Pils aus verschiedenen Sorten herausschmecken. (© dermarco / fotolia)
Dass deutsche Biertrinker ihr Lieblings-Pils von anderen Marken unterscheiden können, scheint ein Mythos zu sein. Das Wissenschaftsmagazin „Quarks & Co“ hat in einem Test mit 60 Pils-Trinkern und zwölf professionellen Sensorikern drei der großen Pils-Marken geschmacklich verglichen.
Dienstag, 21.03.2017, 09:50 Uhr, Autor: Felix Lauther

Beim großen Biertest wollte das WDR-Wissenschaftsmagazin „Quarks & Co“ mit einem Mythos endlich aufräumen. 60 belastbare Pils-Trinker wurden für den Geschmackstest eingeladen. Es galt die These zu wiederlegen oder zu bestätigen, dass der Gast sein Lieblings-Pils unter allen anderen Pils-Marken herausschmecken kann.

Drei Pils, zwei unterschiedliche Marken
Zuerst mussten sie die Biere geschmacklich voneinander unterscheiden. Dabei bekamen die Probanden jeweils drei Gläser vorgesetzt. In zwei Gläsern befand sich das gleiche Pils, eines enthielt eine andere Marke. Die Aufgabe bestand darin, das Bier, das nur einmal vorkam, herauszuschmecken. Das Ergebnis: Weniger als die Hälfte (47 Prozent) der Antworten war richtig. Und das, obwohl statistisch schon allein durch Erraten ein Drittel richtige Antworten zu erwarten gewesen wären. Der wissenschaftliche Leiter der Untersuchung, Dr. Daniel Mörlein, folgert: „80 Prozent der Pils-Trinker können zwischen diesen Bieren vermutlich geschmacklich nicht unterscheiden.“ Moderator Ranga Yogeshwar präsentierte den Test bei „Quarks & Co“ am 21. März 2017, um 21 Uhr im WDR Fernsehen sowie ab sofort in der WDR-Mediathek: wdr.de/mediathek.

Der größte Unterscheid bei den Bieren liegt im Nachgeschmack
Wie nah die Biere geschmacklich wirklich beieinander liegen, hat „Quarks & Co“ im Anschluss mit zwölf geschulten Sensorikern untersucht. Dabei wurden die drei Pils-Sorten nach 33 Merkmalen beurteilt, die sich auf Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack bezogen. Darunter waren Merkmale wie malzig, hopfig, hefig, fruchtig, bitter und süß. Nur bei acht der 33 Merkmale zeigt sich überhaupt ein statistisch signifikanter Unterschied. Dazu sagt Dr. Daniel Mörlein: „Die größten Unterschiede treten im Nachgeschmack auf, also nachdem das Bier runtergeschluckt wurde.“

„Quarks & Co“ folgert: Im Geschmack unterscheiden sich die drei untersuchten Pils-Biere, die zu den zehn größten Pils-Marken gehören, kaum, obwohl sie aus unterschiedlichen Braukonzernen stammen. Offenbar wird der deutsche Biermarkt, was die vorherrschende Biersorte Pils betrifft, von einem Einheitsgeschmack geprägt. Wer glaubt, unter den führenden Pils-Marken ein Lieblingsbier zu haben, unterliegt wohl häufig einer Illusion. (dpa / FL)

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