Getränkewirtschaft

Brauer-Bund: „Wir müssen Millionenwerte in den Gully kippen“

Holger Eichele
Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes. (©picture alliance / dpa | Soeren Stache)
Durch die ständige Verlängerung des Lockdowns sind die deutschen Brauer zunehmend gezwungen, prinzipiell noch trinkbares Fassbier im großen Stil zu entsorgen.
Mittwoch, 10.02.2021, 07:48 Uhr, Autor: Thomas Hack

Auch für die deutschen Brauereien wird es durch den Lockdown immer enger. Nicht nur direkt, weil der Bierabsatz durch die Schließung von Hotels und Restaurants eingebrochen ist, sondern auch indirekt durch das Mindesthaltbarkeitsdatum. Durch die immer wieder weiter verlängerten Schließungen wird unverkäufliches Fassbier daher für die deutsche Braubranche auch ein immer größeres Problem. „Die Brauereien müssen Millionenwerte in den Gully kippen“, ließ der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, dazu verlauten. Besonders regionale Betriebe, die stark vom Gastronomie- und Festgeschäft abhängig seien, müssten Bier in großem Stil vernichten, ebenso der Getränkehandel.

Lebensmittelverschwendung durch Mindeshaltbarkeitsdatum

Grund dafür ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, das in immer mehr Fällen erreicht werde. Die Gesamtmenge an vernichtetem Bier könne man nicht abschätzen. „Nicht alles Bier, das bisher zurückgeliefert wurde, musste vernichtet werden, und nicht alles Bier, das nicht getrunken wurde, wurde auch gebraut“, sagte Eichele.  (dpa/TH)

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