Leergutkrise

Brauereiverband fordert doppeltes Bierflaschenpfand

Bierkästen auf einem Fließband
Der Brauerei-Verband fordert eine deutschlandweit einheitliche Pfanderhöhung für Bierflaschen auf mindestens 15 Cent. Doch das Pfand könnte auch auf 30 Cent steigen. (© industrieblick/Fotolia)
Der Brauereiverband befürchtet, dass das deutsche Pfandsystem bald zusammenbrechen werde, da viele Verbraucher die „Billigkästen“ nicht zurückgeben. Zukünftig könnten bis zu 30 Cent auf die Flasche erhoben werden. 
Montag, 26.08.2019, 09:43 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Brauerei-Verband fordert eine deutschlandweit einheitliche Pfanderhöhung für Bierflaschen auf mindestens 15 Cent. Derzeit liegt das Pfand für eine normale Bierflasche bei 8 Cent. Für Bügelflaschen sollte das Pfand von bisher 15 Cent auf 25 Cent steigen, wie Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbands Private Brauereien Deutschland, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Seit Jahresbeginn liefen Gespräche zwischen Brauereiverbänden und Handel in ganz Deutschland, um das Pfand für Bierflaschen und -kästen einheitlich anzuheben. Wenn es bis Ende des Jahres keine bundesweite Einigung gebe, werde das deutsche Pfandsystem zersplittern, warnte Demleitner. Für das Geld lohne es sich für Viele nicht, Leergut wieder an die Brauereien zurückzugeben, sagte der Verbandschef.

Bayerische Brauer fordern 30 Cent Pfand pro Flasche

Nach Branchenschätzungen sind derzeit bundesweit zwischen drei und vier Milliarden Mehrwegflaschen von Brauereien im Umlauf. Der Verband Private Brauereien Bayern macht nun Druck: 40 Bierbrauer im Freistaat wollen sogar 30 Cent Pfand, ganz egal für welche Bierflasche. Ob das realistisch ist, bezweifelt aber selbst der bayerische Verbandspräsident Georg Rittmayer. Eine Erhöhung auf 15 Cent für Bierflaschen und 30 Cent für Bügelflaschen sei aber das Mindeste, so Rittmayer. Auch das Pfand für leere Bierkästen soll erhöht werden. (lby/TH)

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