Das sind die Kaffeetrends 2026
Von Cold bis Swizy: Die Kaffeeexperten bei J. Hornig haben in die Tasse der Zukunft geblickt und verraten, worauf sich Coffee-Lover freuen dürfen. Entwicklungen aus der Barista-Szene, Social Media und der Gastronomie zeigen: Das neue Jahr bringt frische Aromen, mutige Kombinationen und eine Rückkehr zum echten Kaffeeerlebnis – von der Bohne bis zum Gespräch am Tresen. 
Cold ist das neue Hot
Eisgekühlt ist gekommen, um zu bleiben. Cold Brew (kalt gebrühter Kaffee) und Nitro Coffee (mit Stickstoff versetzter Kaffee) sind längst keine Sommerlaune mehr, sondern fixer Bestandteil auf den Getränkekarten.
Die sogenannte Fourth Wave of Coffee steht für eine hohe Individualisierung: Konsumenten gestalten ihr Kaffeeerlebnis selbst, etwa indem sie Zubereitung, Geschmack oder Aromen individuell anpassen. Die erste „Welle“ machte Kaffee massentauglich, die zweite brachte Espresso und Kapseln, die dritte fokussierte sich auf Qualität und Herkunft – und die vierte stellt nun die persönliche Gestaltung in den Mittelpunkt. Ob als Convenience-Drink für unterwegs, als CoffeeTok-Trend mit Mushroom Coffee oder als fruchtige Iced-Variante: erlaubt ist, was schmeckt.
Experimente mit Bohne und Frucht
In der Aufbereitung wird es kreativ: Neben klassischen Methoden wie „washed“ (gewaschene Bohnen) oder „natural“ (sonnengetrocknete Bohnen) gewinnen laut den Kaffeeexperten bei J. Hornig 2026 besonders anaerobe und co-fermentierte Prozesse an Bedeutung. Dabei werden Kaffeebohnen gemeinsam mit Früchten wie Ananas, Maracuja oder Erdbeere fermentiert – das Ergebnis sind komplexe, fruchtige Geschmacksnoten, die an ein Dessert des französischen Pâtissiers Cédric Grolet erinnern.
Wichtig: Fruit fermented coffee ist kein aromatisierter Kaffee, sondern echtes Handwerk mit natürlicher Frucht.
Flavour Radar 2026: Es wird „Swizy“
Der neue Trendgeschmack des Jahres heißt „Swizy“ – eine würzig-süße Kombination aus „Sweet“ und „Spicy“. Nach Jahren im Zeichen der Pistazie trifft nun milde Süße und feine Schärfe aufeinander, zum Beispiel in Kombinationen mit Chili, Pfeffer oder Honignoten. Auch Sesam und Tahini werden zu neuen Lieblingszutaten für cremig-nussige Kaffeekreationen.
Ergänzend sorgen Yuzu (japanische Zitrusfrucht) und Litschi für fruchtige Akzente in erfrischend leichten Coffee-Drink-Kreationen für den Sommer. Wer es erdiger bevorzugt, entdeckt Datteln und Ahornsirup als natürliche Süßungsmittel mit Tiefe und Charakter.
Funktioneller Kaffee: Energie mit Mehrwert
Neben Geschmack rückt das Wohlbefinden stärker in den Mittelpunkt. Funktioneller Kaffee bleibt 2026 ein Wachstumssegment: Ob Collagen-Latte, Protein-Coffee oder Mischungen mit Adaptogenen (natürliche Pflanzenstoffe) – im Fokus stehen Energie, Ausgeglichenheit und ganzheitliches Wohlgefühl. Kaffee wird zum täglichen Begleiter, der Körper und Geist gleichermaßen unterstützen soll.
Weniger Maschine, mehr Mensch: Das Kaffeeerlebnis wird wieder persönlicher
Inmitten von To-go-Bechern und Automaten gewinnt der persönliche Kontakt wieder an Bedeutung. Baristi werden zu Gastgebern, die beraten, erklären und inspirieren. Mini-Tastings, Herkunftsgespräche und individuelle Empfehlungen machen den Unterschied.
So könnte sich 2026 der Beginn einer neuen Ära abzeichnen – der Fifth Wave of Coffee, in der Gastfreundschaft und zwischenmenschlicher Austausch im Mittelpunkt stehen. Die Kaffeewelt 2026 ist vielfältig, experimentell und dennoch geerdet. Sie verbindet Innovation mit Handwerk und feiert Kaffee als Kultprodukt, das Menschen zusammenbringt.
(J. Hornig/SAKL)