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Smoothies im Winter: Wärmende Gewürze gegen die Kälte

Ingwersmoothie
© APA (dpa/Gräfe und Unzer Verlag)/Bernd Gölling
Gefrorenes Obst im Winter? Da fröstelt es viele schon beim Gedanken daran. Trotzdem muss in der kalten Jahreszeit niemand auf köstliche Smoothies verzichten. Der Trick ist, Gemüse und wärmende Gewürze zur Hauptzutat zu machen.
Sonntag, 11.12.2016, 13:32 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Tanja Dusy braucht nicht lange, wenn man sie nach ihrer Lieblingszutat für einen Wintersmoothie fragt. „Rotkraut ist mein Favorit“, sagt die Autorin des Buches „Smoothies im Winter“. Er bringt Farbe ins Spiel und ist gesund. Dusy beschäftigt sich seit 15 Jahren mit Ernährung, sie weiß auch ein so scheinbar sperriges Gemüse wie Rotkraut in Szene zu setzen. „Man muss da ein bisschen experimentieren“, sagt sie. Es gehe immer darum, ein Gleichgewicht zwischen den Zutaten zu schaffen. Bei Rotkraut muss dem Herben, Bitteren etwas entgegengesetzt werden. Dusy gibt oft Ananas, Zimt und Nelken dazu. Zum Schluss wirft sie noch ein paar Cranberries oder Aroniabeeren in den Mixer. „Das wird dann eine cremige Mischung mit viel Vitamin C.“

Auch für Burkhard Hickisch, der mehrere Bücher zu grünen Smoothies geschrieben hat, sind Kohlsorten im Winter die erste Wahl. „Grünkohl zum Beispiel hat dreimal so viel Vitamin C wie viele Zitrusfrüchte“, sagt Hickisch. Smoothie-Liebhaber können im Winter neben Wirsing und Kohlsprossen auch zu Brokkoli greifen. Und wer das Gemüse zur Abwechslung einmal nicht auf dem Teller, sondern aus dem Mixer verzehrt, macht es sogar doppelt richtig. „Wenn die Zutaten nicht gekocht werden, enthalten sie beim Trinken noch all ihre gesunden Inhaltsstoffe“, sagt Hickisch.

Klar: Ein grüner Smoothie allein aus Gemüse schmeckt nicht, zumindest nicht jedem. Im Winter empfehlen die Profis vor allem Äpfel zum Dazumischen. Bananen machen den Mix cremig. Allerdings sollte der Gemüseanteil Dusy zufolge immer höher sein als der Obstanteil. „Das reduziert zum einen den Fruchtzucker, den man über den Smoothie aufnimmt“, sagt sie. Außerdem machten die im Gemüse enthaltenen Ballaststoffe wirklich satt. „Das ist dann jedes Mal wie eine kleine Mahlzeit.“

Während das Angebot an Früchten, vor allem den heimischen, im Winter eher mau ist, gibt es von den Gemüsesorten reichlich. Tanja Dusy empfiehlt vor allem Wurzelgemüse, also zum Beispiel Topinambur, Wurzelpetersilie und Rote Rübe. „Das klingt unüblich, schmeckt aber super“, sagt sie. Ihr Geheimtipp sind Pastinaken. „Die haben einen süßlichen Geschmack und sind deshalb perfekt für Smoothies.“

Es spricht freilich nichts dagegen, auch im Winter Früchte aus dem Tiefkühlregal in Smoothies zu mischen. Allen, die es bei ungemütlichen Außentemperaturen lieber etwas wärmer haben, empfiehlt Tanja Dusy, die Zutaten lieber mit heißem Wasser oder heißer Milch zu mischen. „Sehr gut schmeckt es auch, wenn Äpfel wie Apfelkompott gekocht und dann noch heiß mit den übrigen Zutaten vermischt und direkt getrunken werden.“. Burkhard Hickisch warnt allerdings davor, allzu warme Flüssigkeiten zu verwenden. Das Wasser sollte nicht wärmer als 42 Grad Celsius sein, weil sonst Vitamine verloren gehen könnten.

Lauwarmer Kräutertee kann ebenfalls eine Möglichkeit sein, den kühlenden Effekt von Smoothies zu verhindern. Hickisch rät aber eher zu von innen wärmenden Zutaten – allen voran Ingwer. „Der wärmt nicht nur, sondern ist auch eine Vitalstoffbombe mit viel Vitamin C.“ Gewürze wie Zimt, Vanille, Muskat, Kümmel, Chili, Piment und Kardamom sorgen ebenfalls für Feuer im Inneren. Und für alle Frostbeulen hat Hickisch noch einen besonderen Tipp: „Zitrusfrüchte kühlen den Körper aus, auf die also besser verzichten.“

Damit alle Ballaststoffe und Vitamine auch mit im Glas landen, sollten die Zutaten unbedingt ungeschält bleiben – sogar der wärmende Ingwer, wie Burkhard Hickisch betont. „Den schneidet man ab besten mit Schale von der frischen Knolle ab.“

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