Auszeichnung

Bester Koch Asiens gekürt

Gaggan Anand
Unscheinbar und dennoch ungeschlagen: der indische Molekularkoch Gaggan Anand revolutioniert die Küche Asiens (© Facundo Arrizabalaga/dpa)
Der indische Molekularkoch Gaggan Anand lässt’s nicht nur in der Küche, sondern vor allem an den Speisetischen rauchen. Einige seiner innovativen Kreationen: „zerplatzender Tautropfen“, „essbare Wundertüten“ oder  ein dampfendes  Kohlebrikett mit kräftigem Currygeschmack. Nun gilt er als bester Koch in ganz Asien.
Donnerstag, 12.10.2017, 12:30 Uhr, Autor:Thomas Hack

Er stammt aus Kalkutta, sein Restaurant liegt in Bangkok und seine Küche lässt sich wohl am ehesten mit „indisch-progressiv“ umschreiben. Ganz nebenbei erreicht das kleine Lokal des sympathischen Speisevirtuosen bereits schon seit drei Jahren absolute Spitzenplätze bei den besten Restaurants der Welt („The World’s 50 Best Restaurants“). 2017 hat es gleichzeitig auch die Führungsposition in ganz Asien erreicht. Sein Name: Gaggan Anand. Seine Mission: Den Gaumen der Gäste mit einem einzigartigen Geschmacksfeuerwerk zu verwöhnen und bei jedem seiner üblichen 23 Gänge in kulinarisches Staunen zu versetzen. Und dies gelingt ihm selbst bei seinem Stammpublikum jedesmal aufs Neue…

Pflanzenteller statt Prunkgeschirr
Gaggan Anand hat sich auf die Molekularküche spezialisiert, doch es gelingt ihm gleichzeitig, die Geschmacksnoten seiner alten Heimat Indien unverfälscht in die schmackhaften Kunstwerke mit einfließen zu lassen. Wer nun aber so etwas Exotisches wie Teller oder Suppenschüsseln erwartet, muss sich bei Gaggan auf einige Überraschungen einstellen, denn solche Geschirrteile verwendet der Spitzenkoch nur in seltenen Ausnahmen, um seine innovativen Kreationen in Szene zu setzen. Viel häufiger finden sich bei ihm kunstvoll dekorierte Bananenblätter und kleine verzierte Bambusobjekte oder man bekommt das Essen gleich direkt in durchsichtigen Tütchen serviert  – die man im Übrigen mitessen muss, damit sich die Aromen im Gaumen perfekt verbinden können. Die einzelnen Portionen der kleinen Kunstwerke mögen zwar relativ übersichtlich gehalten sein, doch nach dem Genuss seines kompletten 23-Gänge-Menüs geht auch bei Gaggan niemand mehr hungrig vom Tisch. Die Kosten dieses kulinarischen Molekularerlebnisses: Rund 250 Euro pro Person, für Bangkok eine fast schon astronomische Summe.

Wer in seinem charmant eingerichteten Restaurant, das durch edlen Kolonialstil glänzt, einen Platz ergattern will, muss sich früh entscheiden, denn das „Gaggan“ ist grundsätzlich restlos ausgebucht. Doch wahre Feinschmecker sollten sich dieses außergewöhnliche Vergnügen dennoch nicht entgehen lassen. Denn glaubt man den Medienberichten, scheint Gaggan Anand wohl zu planen, sein langjähriges Restaurant im Herzen Bangkoks im Jahre 2020 zu schließen, um in Japan ein neues Lokal zu eröffnen – für gerademal 10 Gäste und nur am Wochenende geöffnet. Man darf gespannt sein, was  in Wirklichkeit dahintersteckt. (TH)

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