Corona-Leugner nicht willkommen

Pflicht für Warn-App auf Campingplatz

Corona-Warn-App der deutschen Bundesregierung
Ohne diese App gibt es keinen Einlass mehr auf dem Campingplatz von Krummhörn. (© Simon Lehmann – PhotoGranary / stock.adobe.com)
Ein Campingplatz in Ostfriesland nimmt nur noch Gäste auf, die die Corona-Warn-App der Bundesregierung auf dem Handy haben und nimmt damit auch den Ärger potentieller Gäste in Kauf.
Mittwoch, 19.08.2020, 07:55 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Ein norddeutscher Campingplatz macht beim Thema Corona-Sicherheit ab sofort ernst und akzeptiert nur noch Gäste, die nachweislich die Corona-Warn-App der Bundesregierung verwenden. „Es ist eben der Versuch dazu beizutragen, dass diese Corona-Geschichte nicht weiter explodiert. Wir wollen unsere Gäste, uns und unsere drei Kinder schützen“, sagte Enno Saathoff, Ehemann der Besitzerin des Campingplatzes Dyksterhus in Krummhörn (Landkreis Aurich). Der Platz mit rund 65 Stellplätzen ist derzeit voll belegt.

„Wenn einer diese App nicht runterlädt und meint, das ist eine Verschwörungs-App und weiß der Kuckuck was, dann kann er das gerne für sich machen, die ist ja keine Pflicht. Aber er muss dann nicht unser Gast sein“, erklärte Saathoff weiter. Denn Corona-Leugner gingen auch ohne Mundschutz einkaufen und seien leichtsinnig „und so was kann ich meinen Gästen nicht zumuten“. Auf die Idee mit der App sei er leider erst sehr spät gekommen. „Ob die Gäste Corona-frei sind, wissen wir dann immer noch nicht. Aber wir wissen zumindest, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben.“

Ausnahmen möglich

Obwohl Saathoff auch Ausnahmen mache, etwa wenn ein 70-Jähriger ohne Handy anreise. Bisher hätten fast alle Gäste verständnisvoll reagiert, als Saathoff sich die App zeigen ließ, sagte er. Aber im Internet machen Dutzende ihrem Ärger Luft. Von „Diskriminierung pur“ wird in einer Bewertung des Campingplatzes geschrieben oder dass der Betreiber den Gästen die Corona-App aufzwinge.

Die App gibt es seit Juni. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie in der Nähe eines Infizierten waren. Den Verbraucherzentralen war wichtig, dass die App tatsächlich freiwillig bleibt. So dürfe es nicht sein, dass etwa Arbeitgeber, Restaurants oder Behörden eine Nutzung der App doch einmal als Zutrittsvoraussetzung definierten. (dpa/CK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes auf der ITB Berlin 2024. (Foto: © Messe Berlin GmbH)
Tourismus
Tourismus

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs

Der Optimismus in der Reisebranche wächst. Die Buchungen steigen und die Auswirkungen der harten Corona-Jahre sind offensichtlich vorbei. Zudem werden die Menschen wieder investitionsfreudiger, wenn es um die schönste Zeit des Jahrs geht.
Freundinnen mit Landkarte in der Stadt
Tourismus
Tourismus

Reisebranche auf Erholungskurs

Die Deutschen wollen wieder reisen: Laut einer Studie der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen“ planen zwei Drittel der Deutschen bereits einen oder mehrere Urlaube. Dennoch ist noch nicht alles so, wie vor der Corona-Pandemie.
Touristengruppe
Übernachtungszahlen
Übernachtungszahlen

Deutschland-Tourismus erstmals auf Vorkrisenniveau

Im August verzeichneten Hotels, Gasthöfe und Pensionen mehr Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland als im Vorjahresmonat. Dabei hat der Deutschland-Tourismus erstmals das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht.
Brandenburger Tor
Gästezahlen
Gästezahlen

Berlin-Tourismus fast auf Vor-Corona-Niveau

Berlin zieht mittlerweile wieder fast so viele Touristen an wie vor der Corona-Krise. Trotz Corona und Energiekrise blickt die Tourismusbranche dabei voller Zuversicht auch auf die kommenden Wintermonate.
Eine Reisende auf dem Flughafen
Tourismus
Tourismus

Folgen der Corona-Pandemie immer noch spürbar

Laut Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch hat sich die Tourismusbranche noch nicht von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Sie fordert daher weitere politische Unterstützung.
Tourismustag Niedersachsen
Tourismustag Niedersachsen
Tourismustag Niedersachsen

Tourismusbranche berät über Corona-Folgen

Tourismusexperten treffen sich in Goslar zum Tourismustag Niedersachsen, um vor allem über die Herausforderungen der Branche nach der Corona-Pandemie zu sprechen. 
Junge Familie mit zwei kleinen Kindern macht Urlaub
Neues Jahr
Neues Jahr

Tourismusbranche vorsichtig optimistisch

Zwei Jahre Pandemie haben den einst erfolgsverwöhnten Tourismus im Land gebeutelt. Die Branche blickt dennoch vorsichtig zuversichtlich auf das nächste Jahr – stellt aber klare Forderungen an die Politik.