Ratgeber

Die fünf größten Fehler bei der Digitalisierung vermeiden

Tablet, Teller und Besteck
In Folge vier des Netzwerk Culinara TV geht es um das Thema Digitalisierung. (Foto: © svetazi/stock.adobe.com)
Die Krise hat die Digitalisierung in der Branche vorangetrieben. Dabei kann jedoch einiges schiefgehen. Thomas Holenstein, Geschäftsführer der Precom Group, erklärt worauf Gastronomen achten müssen.
Dienstag, 31.08.2021, 13:44 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Viele Gastronomen haben erst mit Beginn der Krisenzeit über ihre digitale Infrastruktur nachgedacht und erste Schritte gewagt. Die Fehlerquote ist hoch, weiß Thomas Holenstein, Geschäftsführer der Precom Group, und spricht die fünf größten Fehler im Digitalisierungsprozess an:

Von 0 auf 100 im Rekord-Tempo

Ein grundlegender Fehler in der Einführung digitaler Prozesse beruht darauf, alles auf einmal zu wollen und sich dadurch selbst zu blockieren. Großgastronomen, die sich bis zum ersten Lockdown auf ihre lokale Präsenz und Bekanntheit verlassen haben, wollten ihre Digitalisierung beispielsweise direkt aufs Maximum-Level bringen. Doch ein Start von 0 auf 100 funktioniert nicht wirklich und verstärkt vorhandene Probleme bzw. führt zu neuen. Denn nicht zum Unternehmen und zum verfügbaren Budget passende Hard- und Software, mangelnde Beratung und die Implementierung unnötiger Strategien kosten viele Gastronomen Geld und Nerven.

Weiterbildungen in der Digitalisierung für Personal wird kaum bis gar nicht genutzt

Verzichten Gastronomen aus Kostengründen auf notwendige Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter, wird die beste digitale Infrastruktur zu einer unüberwindbaren Barriere. Wer diesen Fehler vermeiden und das sprichwörtliche Pferd nicht von hinten aufzäumen möchte, entscheidet sich entweder für einen erfahrenen Dienstleister, Dder auch eine „Wissensdatenbank“ für das Personal bereitstellt. Oder veranstaltet beispielsweise mit allen Mitarbeitern im Unternehmen einen Wochenendkurs oder einen Feierabendlehrgang. Denn wer am Erlernen der fachlichen Kompetenzen spart, zahlt perspektivisch drauf und schafft Probleme, die vermeidbar sind.

Umständliche Menüführung und fehlende „Mobilität“ auf Websites

Eine einladende, moderne und übersichtliche Homepage ist das A und O für alle gastronomischen Einrichtungen. Da ein Großteil der potenziellen Gäste mobile Endgeräte nutzt, muss die Website im Responsive Design erstellt werden. Hinzu kommt, dass ein Kunde, der im Internet nach einem Restaurant sucht, praktisch „bereits auf dem Weg“ ist und alle wichtigen Informationen ohne lange Suche finden möchte. Dazu gehören eine ausführliche Speisekarte, die Platzreservierung und ein möglicher Lieferdienst, der zum Beispiel in Lockdown-Zeiten für eine Sicherung der Umsätze sorgt.

Kein oder ungenügendes Social Media Marketing

Online Marketing ist für lokale Dienstleister nicht nötig. Dieser Denkansatz erweist sich in der Praxis als Fehler. Kein Gastronom kann und sollte sich auf den Zufall verlassen. Doch wo wirbt man am besten? Natürlich dort, wo die Zielgruppe bereits aktiv ist und nach Informationen sucht. Wer jedoch davon ausgeht, dass ein Profil in sozialen Medien ausreicht, verschenkt wertvolles Potenzial und kann sein Ziel nicht erreichen. In keinem anderen Medium sind Antworten in Echtzeit und regelmäßige Aktivitäten so wichtig wie hier. Auch die Beantwortung von Fragen oder ein Dankeschön für gute Bewertungen sind Bestandteil eines guten Social Media Marketing.

Angst vor Automatisierung erhöht Arbeits- und Kostenaufwand

Angst ist ein schlechter Berater. Vor allem die Angst vor Neuerungen wirkt wie eine Blockade, die man selbst vor seiner eigenen Tür aufbaut. Aber auch das Zögern und Hadern, das im Endeffekt aus der Angst vor einer Veränderung beruht, steht dem Erfolg im Weg. In keinem anderen Gewerbe kann man so viel Kosten und Zeit sparen wie in der Gastronomie, in der die immer wiederkehrenden Prozesse automatisch ablaufen. Nicht jedes digitale Projekt eignet sich für jeden Nutzer. Die Aufstellung einer Strategie bildet ein stabiles Fundament, auf dem alle weiteren Säulen platziert werden. Eine Prüfung der Bereiche, in denen eine neue digitale Infrastruktur Vorteile verschaffen und Kosten senken kann, sollte mit größter Akribie erfolgen. Dabei steht das Ziel im Fokus und erst dann folgt der Weg, der ans Ziel führt und der sich als beste Route erweist.

(Pogastro/NZ)

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