Digitale „Sternegastronomie“

Startup verhilft Wirten zu mehr Onlinebewertungen

Ein Facebook-Daumen, der nach oben zeigt.
Das Münchner Startup-Unternehmen Socialwave hat erkannt: Onlinebewertungen können nicht nur Fluch, sondern vor allem auch Segen sein, der sich zudem auch noch steuern lässt. (© abdullah/Fotolia)
Das Münchner Unternehmen Socialwave hat sich darauf spezialisiert, Gastronomen beim Sammeln positiver Onlinebewertungen zu unterstützen. Der Schlüssel dazu liegt im kostenlosen WLAN für die Gäste. 
Donnerstag, 10.10.2019, 13:05 Uhr, Autor: Thomas Hack

Das Münchner Startup Socialwave will Gastronomen dabei helfen, Sternegastronomie zumindest digital neu zu definieren. „Sterne spielen für jeden Gastwirt eine Rolle – auch fernab der Spitzengastronomie“, erklärt Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH aus München. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Restaurants und Bistros beim Sammeln positiver Sterne-Bewertungen bei Suchmaschinen und Bewertungsportalen wie Google, Tripadvisor und Yelp zu unterstützen. Denn: Kundenrezensionen erscheinen in den Ergebnislisten der Suchmaschinen eher auf den vorderen Plätzen. Schönfelder dazu: „Ein gutes Menü, ein guter Service und eine gute Lage nutzen nur bedingt etwas, wenn das Restaurant von Neukunden nicht gefunden wird oder wenn einige negative Bewertungen das Bild verzerren, weil unzufriedene Gäste häufiger bewerten als zufriedene Gäste.“

Gäste-WLAN als Erfolgskonzept

Das Prinzip funktioniert einfach und holt Restaurantbesucher bei ihrem Bedürfnis ab, Gäste-WLAN zu nutzen. Die Besucher wählen das WLAN der Gaststube auf ihrem Smartphone aus, um sich kostenfrei ins Internet einzuloggen. Bei diesem Schritt können Gastronomen bereits Werbung einblenden – etwa für spezielle Aktionen wie ein Weißwurstfrühstück oder die Mitarbeitersuche nach Kellnern. Im zweiten Schritt loggt sich der Gast via Facebook, Instagram, Email oder WhatsApp ein. Laut Schönfelder gehen aktuell ein Viertel der Gäste über den E-Mail Login ins Netz und sogar rund jeder zweite Gast meldet sich mit dem Facebook Login an. Der Instagram Login und der WhatsApp Login komplettieren die Statistik der Social Media Logins. Im dritten Schritt kann der Gast die Facebook-Seite liken oder einen so genannten Location-Checkin durchführen, um schließlich die WLAN-Flatrate des Restaurants zu nutzen.

„10 Logins können zu 2.000 Bewertungen führen“

„Der Gastwirt kann bestimmen, ob die Gäste nach dem Login auf der Webseite des Lokals, bei Facebook oder Instagram landen“, erklärt Schönfelder mit Blick auf soziale Netze die Funktion des vollautomatischen Empfehlungsmarketings. Denn: Oftmals klicken die Gäste vordefinierte Statusnachrichten in Form von Bildern an der Pinnwand des Nutzers. „Im Schnitt wird eine solche Statusnachricht von rund 200 Freunden des Gastes gesehen, wodurch sich die Bekanntheit des Restaurants erhöht.“, sagt Schönfelder. Bei nur zehn Kunden-Logins pro Tag lassen sich nach Berechnungen von Socialwave rund 2.000 Empfehlungen pro Tag durch vernetzte Facebook-Kontakte erreichen. Die eigentliche Idee hinter Socialwave ist jedoch, dass die Gäste während des Besuchs eine Aufforderung erhalten, eine Bewertung über die Location abzugeben. Während positive Bewertungen direkt ins Internet weitergeleitet werden, erhält der Gastwirt schlechte Bewertungen direkt – um entsprechend reagieren zu können. Schönfelder: „Durch spezielle Tools können Gastronomen sowohl die Anzahl als auch die Qualität der Bewertungen deutlich erhöhen. Dadurch wird die Location eher bei der Online-Restaurantsuche eingeblendet.“ (ots/TH)

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