Buchungsportale

Wie „Booking.basic“ jetzt die Hotellerie unterwandert

Eine Faust, die auf eine Rezeptionsklingel im Hotel schlägt
Eine der Folgen von „booking.basic“: Ab sofort erhalten neue Zielgruppen Raten-Vergünstigungen, die vom entsprechenden Hotel gar nicht dafür vorgesehen waren. (© STUDIO GRAND WEB/Fotolia)
Die Buchungsplattform booking.com übernimmt mittels „Booking.Basic“ jetzt auch Buchungen von Drittanbietern. So sichert sich booking.com die günstigsten Preise – und Hoteliers haben keine Eingriffsmöglichkeiten mehr. 
Dienstag, 23.04.2019, 13:05 Uhr, Autor: Thomas Hack

Mit „Booking.basic“ hat die Buchungsplattform booking.com ein Programm ins Leben gerufen, welches auf andere Anbieter zurückgreift und deren Buchungen übernimmt – sofern diese günstiger sind als die eigenen Raten. Der Kniff bei der Sache: Diese Buchungsraten müssen sofort bezahlt werden und können nicht storniert werden. Das betreffende Hotel selbst erkennt indes gar nicht mehr, dass die Buchung eigentlich seitens booking.com erfolgte, da das Gästehaus nur die Daten des Drittanbieters vorliegen hat. Zwei der Folgen: Unterwanderung der Preishoheit und Check-in-Chaos an den Hotelrezeptionen. Die Hospitality Sales & Marketing Association (HSMA) hat nun Branchenexperten nach diesen Praktiken befragt und zusammengefasst, welche Herausforderungen wohl zukünftig auf die Hoteliers zukommen werden:

  • Generell: Die Hotels werden nicht aktiv über neue Programme informiert
  • Hoteliers haben keine Möglichkeit, sich diesen Programmen zu entziehen
  • Ab sofort erhalten neue Zielgruppen Raten-Vergünstigungen, die von dem Hotel gar nicht dafür vorgesehen waren.
  • Die Preishoheit des Hotels wird unterwandert.
  • Strategisches Channel-Management – also unterschiedliche Preisgestaltung auf verschiedenen Kanälen – wird unmöglich gemacht.
  • Der Wettbewerb in der Portalwelt wird immer unmöglicher, da booking.com sicherstellen kann, immer den günstigsten Preis anzubieten.
  • Gäste reisen mit einer booking.com-Buchung an und das Hotel kann diese nicht immer zuordnen, da diesem stattdessen eine Buchung von einem anderen Anbieter vorliegt

(hsma.de/TH)

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