Artischocken-Verbot empört Gastronomen
Wie das Onlineportal diepresse.com berichtete, ist zumindest in der römischen Restaurantkultur bereits ein regelrechter Gemüseaufstand entbrannt. Die Ursache für die allgemeine Verstimmung der Küchenchefs läge dabei mehr als 3.000 km von Italiens Hauptstadt entfernt: Israels oberste Religionsbehörde habe dem Bericht zufolge das italienische Gericht „Garciofi alla Giudia“ (frittierte Artischocke) aus jüdisch geführten Gastronomiebetrieben verbannen lassen. Als Begründung soll es seitens der Rabbiner geheißen haben, Artischockenherzen würden oftmals kleine Würmer enthalten, deren Verzehr nicht mit jüdischen Glaubensgrundsätzen vereinbar wäre. Ein Wurm sei schließlich nicht koscher.
Nach 600 Jahren soll Schluss sein mit der Artischocke
Es dauerte wohl nicht sehr lange, bis sich in der Ewigen Stadt heftiger Widerspruch regte, da hier immerhin jede Menge jüdisch geführter Restaurants angesiedelt sind. So soll Küchenchef Umberto Pavoncello bereits mit bitterer Ironie kommentiert haben: „Wir essen dieses Gericht seit 600 Jahren. Ich mache mir etwas Sorgen um die Seelen all der Leute, die das über Jahrhunderte hinweg gegessen haben.“ Der Betreiber des Restaurants „Nonna Betta“ jedenfalls werde nach eigener Aussage das Gemüseverbot der Rabbiner ganz bewusst ignorieren. Wie die gastronomische Zukunft der Artischocke in koscheren Restaurants hierzulande aussehen wird, wird sich wohl in Bälde zeigen. (diepresse.com/TH)