Das bedeuten diese fünf häufigen Chef-Floskeln wirklich
„Überstunden kommen hier so gut wie nie vor.“
… außer in der Hochsaison, also von Juni bis September, von Dezember bis April und natürlich an allen Wochenenden und Feiertagen. Da wird die Ausnahme dann schon mal zur Regel. Ach ja, und für Beförderungen und Gehaltserhöhungen sollte man am besten auch jede Menge Überstunden vorweisen können.
„Das haben wir noch nie so gemacht.“
Klassische Floskel, mit der eine neue Idee abgeschmettert werden soll. Warum auch Angebote oder Prozesse ändern…? Ihr Vorgesetzter sollte Ihnen dabei zumindest eine Erklärung schuldig sein, wieso er Ihren Vorschlag ablehnt und ob Ihre Idee in einer anderen Form umsetzbar wäre.
„Danke für den Input, ich behalte die Idee im Hinterkopf.“
Variante des vorherigen Punktes. Kernaussage: „Danke für den Vorschlag, aber das setzen wir eher nicht um.“ Auch hier sollte man nochmal nachzuhaken, was das konkret bedeutet. Zweite Möglichkeit, wenn die Idee wirklich gut war: Ihr Vorgesetzter lässt sie mal etwas abliegen und verkauft sie nach einiger Zeit nur unwesentlich abgeändert als seine eigene.
„Ihr solltet das als Chance sehen.“
Achtung, bei dieser Standard-Floskel steht meist eine (oft unangenehme) Veränderung an: Verkauf des Betriebes, Umstrukturierungen oder Expansion. Sie haben aber ein Recht zu wissen, was sich in Zukunft verändern soll und wie sich das auf Sie, Ihre Kollegen und die Arbeitsbelastung auswirkt.
„In diesen Zeiten könnt ihr froh sein, überhaupt einen Job zu haben.“
Jetzt wird’s kritisch. Übersetzt bedeutet das: „Wenn es Euch nicht passt, gibt es genügend andere, die den Job gerne machen.“ Ist allerdings eine Aussage, die sich von selber disqualifiziert. Schließlich haben Sie den Job nicht im Lotto gewonnen, sondern sind aufgrund Ihrer Fähigkeiten eingestellt worden – und die sollte auch Ihr Chef zu schätzen wissen. Diese Phrase hat also einzig das Ziel, Angst zu verbreiten. Wie ernst sie gemeint ist, ist von Chef zu Chef verschieden.