Energydrink aus Ziegenmist: Das Konsumverhalten im alten Rom
Die alten Römer… Cicero, Caesar und Caracalla waren nicht nur für große Worte und Heldentaten berühmt. Ihre Trink- und Essgewohnheiten überstiegen manchmal das Maß des guten Geschmacks. Wir haben einige bizzare Gastro-Facts aus der römischen Antike gefunden, die einem Gourmet-Gaumen die Mundwinkel zusammenziehen:
1) Gladiatoren-Blut
Die Römer glaubten, dass das Blut der verstorbenen Gladiatoren eine Heilwirkung besitzt. Nach den blutigen Kämpfen in den Arenen haben sie es eingesammelt und als Medizin verkauft. Das Blut der Gladiatoren diente als Medizin zur Heilung von Epilepsie. Hartgesottene verzehrten sogar die rohe Leber der Gladiatoren, um zu Kräften zu kommen.
2) Tote Hautzellen als Aphrodisiakum
Seife zur Reinigung war teuer. Alternativ schmierten sich Gladiatoren Öl auf ihre Körper und rieben die toten Hautzellen mit einer Art Peeling-Instrument ab. Man sammelte sammelte den Schweiss und die toten Zellen der Kämpfer. Beides wurde in Flaschen abgefüllt. Der Inhalt diente Frauen dann als Aphrodisiakum. Sie schmierten sich die Mixtur als eine Art Creme ins Gesicht, um für Männer unwiderstehlich zu werden.
3) Energy-Drinks aus Ziegenmist
Offene Wunden versorgten die alten Römer nicht etwa mit Pflastern. Die gab es zu Zeiten Ciceros noch nicht. Dafür benutzten die Menschen teilweise Ziegenmist! Der war zwar nicht besonders antiseptisch, sollte aber die Wundheilung beschleunigen.
Jetzt wird es allerdings richtig eklig. Der Kot der Tiere hatte nämlich noch einen anderen Verwendungszweck. Er diente Wagenlenkern als Energy-Drink, um wach und fit zu bleiben. Um den Ziegenmist trinkbar zu machen, wurden die Exkremente in Essig gekocht und danach in kleine Dosen gefüllt. Selbst Kaiser Nero soll ein riesen Fan des „Getränks“ gewesen sein.
4) Essigwasser
Ein weiteres Getränk, das noch größere Beliebtheit unter den Bürgern und den Legionären fand, war „Posca“. Hier handelt es sich um Essigwasser.
5) Erbrechen
Beim Essen vergaß die Obersicht im antiken Rom schnell mal ihre guten Manieren. An Banketten haben die Römer so viel gegessen, bis ihre Mägen picke packe voll waren. Befanden sich dann am Buffet noch ausreichend Speisen, dachten sich die Römer: „Weggeschmissen wird hier nichts!“. Sie übergaben sich und schufen so Platz im Magen, um weiter essen zu können. Das Erbrochene mussten dann die Sklaven wegwischen. Oft kam diese Praxis zwar nicht vor, man kann sie aber trotzdem zum Kotzen finden.
6) Das Haar der Sklaven
Messer und Gabel gab es nicht. Gegessen wurde meist mit den Fingern. Ohne fließendes Wasser und ausreichend Serviettentücher musste eine Alternative gefunden werden, um die Finger schnell sauber zu bekommen. Hier kamen die Sklaven ins Spiel – genauer gesagt deren Frauen und Kinder. In den feinen und meist gepflegt wirkenden Haaren wischte sich die reiche römische Oberschicht ihre Finger ab.
(FL)