Nelson Müller geht mit „Essen 1887“ auf Zeitreise
Drei Monate nach dem Start am 1. April hat sich die Mixed-Reality-Stadtführung „Essen 1887“ zu einer touristischen Attraktion entwickelt. Rund 5000 Mal sei die virtuelle Zeitreise mittels Spezialbrille in der Ruhrgebietsmetropole bereits verkauft und ausprobiert worden.
Spitzenkoch bringt Currywurst und Kartoffelsalat ins Glas
Zu „Essen 1887“ gehört auch TV- und Spitzenkoch Nelson Müller. In einem aufwendigen Verfahren in einem Spezial-Filmstudio in den Niederlanden hat auch er einen Part eingespielt. Wenn man als Besucher nun mit der Spezialbrille GPS-gesteuert durch Essens Innenstadt läuft, tauchen Nelson Müller und andere Protagonisten wie Schauspieler Henning Baum oder Tatjana Clasing als Hologramme an bestimmten digitalen Punkten auf.
Nelson Müller, der an der Rüttenscheider Straße in Essen eine Brasserie und sein Gourmet-Restaurant „Schote“ betreibt, erscheint bei der Reise ins Jahr 1887 als Koch hinter einem Marktstand, der die Küche revolutionieren will. „Es war sehr interessant, das im Studio aufzunehmen. Ich bin ja kein Schauspieler, so haben wir einige Versuche gebraucht“, sagt der 43-Jährige.
Ob dem Spitzenkoch die kulinarische Revolution mit seiner neuen Kreation gelingt, bleibt abzuwarten. Immerhin modifizierte der Schwabe passend für „Essen 1887“ zwei seiner Leibgerichte. So präsentiert er Kartoffelsalat und Currywurst in einem Glas, wobei es beides jeweils auch als vegane Variante gibt.
Zusammen mit einem Fläschchen Bier der Essener Privatbrauerei Stauder können Interessierte alles in einem „kulinarischen Picknickbeutel“ mit dem Branding von „Essen 1887“ erwerben. „Die Currywurst ist ganz typisch für das Ruhrgebiet, während der Kartoffelsalat meine schwäbische Heimat verkörpert“, sagt der in Ghana geborene und in Stuttgart aufgewachsene TV-Koch Nelson Müller. „Das beißt sich nicht, denn Heimat schwingt in beidem mit.“
„Essen 1887“ belegt den ersten Platz
Die innovative Idee der Mixed-Reality-Stadtführung „Essen 1887“ hat bei den Hamburger „World Media Festivals“ in der Kategorie Tourismus den ersten Preis gewonnen. Die Fachjury würdigte insbesondere die herausragende Kreativität, die Effektivität und die zielgruppenorientierte Ansprache der Mixed-Reality-Tour.
„Dass eine internationale Fachjury unsere Tour mit Gold auszeichnet, macht uns unfassbar stolz“, sagt Essens Marketing-Chef Richard Röhrhoff. Andere Städte und Tourismus-Organisationen aus dem In- und Ausland hätten sich schon für die Weltneuheit interessiert.
(dpa/SAKL)