AfD-Parteitag: Karnevalisten kritisieren Maritim Hotel
Im großen Saal des Kölner Maritim Hotels am Heumarkt feiern die Kölner mit bekannten Karnevalbands ihre weltoffene, fröhliche Lebenskultur. Im Maritim, wo die Jecken zurzeit „den Menschen im Saal das bunte Köln so präsentieren, wie wir es lieben“, soll im April auch der Bundesparteitag der umstrittenen Alternative für Deutschland (AfD) stattfinden. Das finden die Karnevalisten aber überhaupt nicht mehr lustig und laufen gegen das Maritim Hotel Sturm, wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet: „Der Moment ist gekommen, an dem alle der Stadt Köln verbundenen Menschen fest geschlossen und Arm in Arm dagegen protestieren,“ teilen die empörten Jecken sie in einem Brief mit. Sie fordern das Hotel auf Hotel, den Vertrag mit der Partei zu kündigen.
Will die AfD bewusst provozieren?
Die Künstler und Initiatoren der Karnevalsveranstaltungen im Maritim Hotel fühlen sich von der AfD angestachelt. Es sei eine „gezielte Provokation“, dass die Partei ihren Bundesparteitag in der Stadt abhalte, in der es die Übergriffe an Silvester 2015 gab. Man versteht die Standortwahl dieser Veranstaltung als gezielte Provokation hinsichtlich der bevorstehenden Landtagswahl. Den offenen Brief an das Management der Maritim Hotels am Heumarkt haben bereits viele bekannte Künstler unterschrieben: Miljö, Querbeat, Klüngelköpp, MBB Band, Björn Heuser, Funky Marys, Marita Köllner, Martin Schopps, Die Cöllner, Marc Metzger, Rockemarieche, Kempes Feinest, JP Weber, Brings, Kasalla, Cat Ballou, Paveier, Bläck Fööss, Höhner, Fiasko, Bernd Stelter, Boore, Kuhl un de Gäng. Weitere könnten folgen, wie der Kölner Stadtanzeiger weiter schreibt.
Maritim Hotel bleibt vertragstreu
Das Maritim Hotel macht auf Nachfrage des Stadtanzeigers keine Anstalten, den Parteitag hält indes an dem Parteitag fest. „An der vertraglichen Situation hat sich nichts geändert“, sagt Hartmut Korthäuer, Direktor des Maritim-Hotels Köln. Die AfD sei eine demokratisch gebildete Partei, die ihre Legitimation in der deutschen Parteienlandschaft habe. „Auch wenn wir nicht zu den AfD-Wählern gehören“, ergänzt Korthäuer. Der Vertrag sei bereits im Sommer 2016 unterzeichnet worden. „Wir erläutern den Künstlern gern unseren Standpunkt“, erklärt der Direktor. (Kölner Stadtanzeiger / FL)