Traditionen

Japaner mögen Zimmernummer 44 nicht

Müder Asiate sitzt vor Bier und Essen
© sunabesyou / FOTOLIA
Weshalb Japaner niemals das Zimmer mit der Nummer 44 nehmen und warum Datteln bei arabischen Gästen Wunder wirken, erklärte nun ein Workshop der Eckert Hotelfachschule für Nachwuchskräfte in der bayerischen Hotellerie.
Donnerstag, 08.12.2016, 12:29 Uhr, Autor: Felix Lauther

Die Zielgruppe der internationalen Gäste stand bei einem Workshop der Eckert Hotelfachschule in Regenstauf im Blickpunkt: Da Übernachtungsgäste aus internationalen Kulturkreisen auch für Bayerns Hotels immer wichtiger werden, klärte die Schule ihre Nachwuchskräfte über Sitten und Gebräuche verschiedener Kulturkreise auf der Welt auf. Das Ziel dabei: den Gästen aus Japan oder der arabischen Halbinsel das Gefühl vermitteln, sich wie „zuhause“ zu fühlen.

Araber mit Datteln glücklich machen
Worauf sollten also nicht nur weiß-blaue Gastgeber besonders achten? „Zwei bis drei Stunden“ Zeit für den Check-in müsse man beispielsweise bei einer großen arabischen Familie durchaus einplanen, erklärt Susanne Droux, Mitglied der Geschäftsführung des Dehoga Bayern. Droux empfiehlt jedem Hotel, von Anfang an eine Autoritätsperson zu benennen, die dann später während des Aufenthalts auch klar die Spielregeln des Hauses durchsetzen kann, falls das nötig ist.

Exzellenter Service werde von Gästen aus dem arabischen Raum erwartet und auch entsprechend bezahlt. Frühstücken würden diese Touristen erst am späten Vormittag, was man als Gastgeber von vornherein einplanen sollte.

Ein direktes deutsches Nein kann oft schroff wirken
Nicht nur in der arabischen Kultur, auch beispielsweise bei japanischen Gästen kann ein direktes Nein („Geht nicht.“) oft als schroff empfunden werden, weiß die Referentin. Stattdessen sollten Hotelangestellte lieber versuchen, ihr ehrliches Bemühen zum Ausdruck zu bringen und Alternativen anzubieten. Wenn einmal ein Fehler passiert, können eine aufrichtige Entschuldigung und kleine Aufmerksamkeiten wie ein Teller Datteln bei Gästen aus den Golfstaaten Wunder bewirken. „Die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen ist sehr wichtig“, so Susanne Droux weiter.

Japaner brauchen positive Zeichen
Bei japanischen Touristen sollten die Hotels darauf achten, Zimmernummern mit einer „4“ nicht an diese zu vergeben. „Denn die Vier gilt als Zahl großen Unglücks“, sagte die Geschäftsführerin für Berufsbildung/ Branchenförderung beim Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern. Und auch eine weiß gedeckte Tafel wirkt auf japanische Gästen eher befremdlich: weiß ist die Farbe der Trauer. Rot, Schwarz und Gold seien optimal. Negative Botschaften sollten Mitarbeiter im Service vermeiden, sie würden Japaner in Verlegenheit bringen. „Wenn es regnet, sagen Sie: Das ist doch wunderbar, der Regen gibt uns so gute Luft“, sagte die Expertin für interkulturelle Kommunikation.

Chinesen haben keine Zeit
Im Unterschied zu Gästen aus dem arabischen Raum sei für chinesische Gäste Effizienz wichtig, sagte die Expertin. „Der Urlaub ist sehr knapp bemessen, jeder Tag ist durchgeplant, Wartezeiten, zum Beispiel bei der Ankunft, kommen deshalb nicht gut an.“ Weil oft verdiente Funktionäre in einer Gruppe reisen, die sich nicht kennen, sollte man als Gastgeber auf getrennte Betten in den Zimmern achten. Nicht nur in China, auch im japanischen Raum werde oft warm gefrühstückt — wie mit einer Reis- oder Nudelsuppe. Für Gäste aus Asien essenziell: ein Wasserkocher auf dem Zimmer, damit diese sich ihren Tee selbst zubereiten können. Droux: „Hier sollten Sie nicht kleinlich sein und jede Tasse Tee separat berechnen.“ (Dr. Robert Eckert Schulen / fl)

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