Alles Walzer

Wiens Cafetiers luden zum Ball

Männer in schwarzen Fracks und Frauen in weißen Kleidern tanzen im Kreis, umringt von Personen in derselben Kleidung
Schon die offizielle Eröffnungszeremonie im großen Festsaal der Hofburg war ein optisches Highlight. (© leisure.at/Christian Jobst)
Rund 4.000 Gäste feierten unter dem Motto „Café Modern: gestern – heute – morgen“ auf dem Kaffeesiederball in der Wiener Hofburg.
Freitag, 19.01.2018, 10:15 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Eines der Highlights jeder Wiener Ballsaison ist traditionell der Ball der Kaffeesieder. Auch diesmal kamen rund 4000 Gäste in die Wiener Hofburg, um in der wie üblich ausverkauften Hofburg Walzer, Polka, etc. zu tanzen und mit Geschäftspartnern, Kollegen und Freunden zu feiern. Aus über 20 Nationen reisten die Besucher diesmal an, u.a. sogar aus Neuseeland.

Unter dem Motto „Café Modern: gestern – heute – morgen“ setzte Christof Cremer als künstlerischer Leiter ein Zeichen für die Zeitlosigkeit und den Zeitgeist der Wiener Kaffeehauskultur, die heuer ihr 335-jähriges Jubiläum feiert. Zwei rote Fäden zogen sich durch die feierliche Eröffnung des zweitgrößten Balls des Landes: Die Zeit der Wiener Moderne und deren Brückenschlag in das Heute und Morgen sowie das Motiv der Erotik. Zwei Erzählstränge, die sich auch in der Wiener Kaffeehauskultur wiederfinden: Die Liebe zum Kaffee und die Erotik des Kaffeegenusses. „Kaffee belebt die Menschen, die wiederum die Wirtschaft nach vorne bringen. Deswegen hat das Kaffeehaus auch wirtschaftspolitisch einen hohen Stellenwert in Gastronomie, Tourismus und nationaler Wertschöpfung. Die bevorstehende EU-Ratspräsidentschaft wird Wien als Mittelpunkt der europäischen Kaffeekultur unter ein neues Licht stellen“, so Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl bei seiner Eröffnungsrede.

Von ¾-Takt bis Soul
Die Mitternachtseinlage bestritten die österreichische Soul-Diva Tini Kainrath, die ein langjähriges Mitglied der Kaffeesiederfamilie ist, und der US-amerikanische Sänger, Performer und Songwriter Percival Duke.

Eingefleischte Ballfans kamen im „Strictly Ballroom“ auf ihre Kosten, der heuer erstmalig zum durchgehenden Tanzvergnügen bei Live-Musik lud und vom Publikum regelrecht gestürmt wurde. Insgesamt elf Bands und Orchester sorgten für eine schwungvolle Ballnacht, die musikalisch keine Wünsche offenließ. (CK)

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