„So räume ich lieber aufrecht das Feld“
Sarah Wiener hat sich erstmals zur Insolvenz zweier Ihrer Firmen geäußert. In einem Interview mit dem Stern sagte sie: „Ich kann nur immer mehr Schulden machen, wenn ich die irgendwann abzahlen kann.“ – „Wenn wir uns alle ehrlich fragen: War es das mit Corona? Dann ist die Antwort doch: Nein, wir stecken mittendrin, ein Ende ist nicht abzusehen.“ In der vergangenen Woche musste die TV-Köchin aufgrund corona-bedingter Umsatzrückgänge, wie es heißt, für die Restaurants und die Catering-Abteilung ihrer Firmengruppe Insolvenz anmelden. Eine Alternative wäre ihr zufolge fahrlässig gewesen. Immer höhere Kredite führten am Ende ins Desaster: „So räume ich lieber aufrecht das Feld.“
An den staatlichen Restriktionen für ihre Branche übt die Spitzenköchin keine Kritik. „Ich habe der Politik insgesamt mit Blick auf Corona nichts vorzuwerfen.“ Die Regierungen versuchten, den geringstmöglichen Schaden für alle zu erreichen: „Wenn Sie mich fragen: Hätte es besser keine Einschränkungen geben sollen, damit Gastronomen Geschäft machen können, aber riskiert wird, dass mehr Menschen erkranken und vielleicht sterben? Dann ist meine Antwort: Nein!“ Die Entscheidungen seien dem Ernst der Lage vollkommen angemessen gewesen. Vor die Wahl gestellt, „Knete oder Gesundheit“, dann nehme sie immer die Gesundheit. „Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem Wirtschaft nicht alles ist“, sagte die Unternehmerin.
Nach der Bekanntgabe der Insolvenzen hat Wiener überwiegend freundliche Reaktionen erhalten: „Ich erfahre viel Trost, Empathie und viel Liebe.“ Sie selbst habe sich nach der Entscheidung einen Riesentopf Spaghettini gekocht mit Kapern, selbst gemachter Tomatensauce, Chili und frischen Kräutern: „Das geht immer!“ Alkohol dagegen sei „keine gute Lösung“.
(ots/KP)