Südamerika

Auswanderin: Astrid Gutsche wirbelt Perus Gastro-Szene auf

Astrid Gutsche in der Küche des Astrid et Gastón in Lima
Gastronomin Astrid Gutsche (3. v. l.) in der Küche des Astrid et Gastón in Lima. (© dpa)
Die deutsche Köchin Astrid Gutsche ist nicht nur in Perus Hauptstadt eine feste Gourmet-Größe. Auch in Miami und Madrid hat sie sich einen Namen gemacht. Ihr Erfolgsgeheimnis liegt auch in den Armen- und Elendsvierteln Limas begründet.
Montag, 16.01.2017, 11:52 Uhr, Autor: Felix Lauther

Perus ist stolz auf seine Küche, die immer mehr Touristen aus der ganzen Welt in das südamerikanische Land lockt. Einen gebührenden Anteil am Aufstieg der Landesküche hat die deutsche Auswanderin und Köchin Astrid Gutsche (45), wie Spiegel Online berichtet.

An der berühmten Kochschule Cordon Bleu in Paris lernte sie ihr Handwerk. 1994 erfolgte mit dem „Astrid et Gastón“ ihre erste Restauranteröffnung in Peru. In der Hauptstadt Lima führt sie heute 20 Restaurants. Hierbei nimmt die Kette „Madame Tusan“ einen großen Anteil ein. Sie verbindet die chinesische und peruanische Küche.

Astrid Gutsche ist ein „global player“
Auf der ganzen Welt betreibt die leidenschaftliche Gastronomin Restaurants. Von Miami bis Madrid verwöhnt sie in 27 weiteren Betrieben ihre Gäste mit Ceviches (peruanische Variante des japanischen Sushis) oder selbstgemachten Schokopralinen mit Kakao aus dem Amazonasgebiet. Bei den lateinamerikanischen Koch-Awards konnte Gutsche damit Preise abstauben und wurde zur besten Konditorin Südamerikas gewählt.

Gutsche betreibt auch eine Kochschule in Pachacútec, 40 Kilometer außerhalb von Lima. Hier lehren die Köche von „Astrid et Gastón“ die hohe Kunst ihrer Küche. Die Lehrlinge zahlen lediglich 120 Soles im Monat – umgerechnet 35 Euro, wie Spiegel Online weiter berichtet. Eine Supermarktkette in Peru spendet den Kochschülern die Lebensmittel. Viele der Koch-Azubis kommen aus den Armen- und Elendsvierteln der Region. In Pachacútec bekommen Sie die Chance auf einen Neuanfang.

Schüler der Kochschule von "Astrid et Gastón" in Pachacútec
Schüler der Kochschule von „Astrid et Gastón“ in Pachacútec (© dpa)

Die Kochschule bildet auch Kellner und Sommeliers aus. 20 Absolventen arbeiten in einem der Betriebe von „Astrid et Gastón“. Zehn ehemalige Azubis haben in Hotels in Dubai ihr Glück im Gastgewerbe gefunden.

In der von Astrid und Gastón konzeptionell und finanziell geförderten Kochschule stehen auch Ernährungswissenschaften, Mathematik, Statistik und Englisch auf dem Stundenplan. „Die Gastronomie wird hier als soziale Waffe genutzt“, sagt Schulleiterin Karina Montes Bravo. Professionelles Kochen wird in Peru als reelle Aufstiegschance gesehen.

Faszination „Peruanische Küche“
Astrid Gutsche ist seit ihrer Auswanderung aus Deutschland ein Fan der peruanischen Küche, weil diese Elemente der chinesischen und japanischen Küche mit regionalen Spezialitäten vereint. „Und alles Mögliche wächst hier, wir haben alle Vegetationszonen“, sagt sie im Interview mit Spiegel Online.

„Früher hat man die ganzen Schätze, diesen Reichtum an Zutaten, nicht so gehoben“, erzählt Gutsche. „Es hat sich ein großer nationaler Stolz auf die Küche entwickelt, fantastisch.“ (spiegel.de / FL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Scheckübergabe: v. l. Europa Miniköche, Susanne Droux (Geschäftsführerin der Europa Miniköche), Imke Höke (Leitung Werbung bei Jungborn), Angela Inselkammer (Präsidentin des DEHOGA Bayern) und Saskia Vester
Nachwuchsförderung
Nachwuchsförderung

Europa Miniköche kochen mit Schauspielerin Saskia Vester

Am 29. Juli 2025 traf sich in Bayern eine besondere Runde an Kochtalenten. Schauspielerin und Kochbuchautorin Saskia Vester stand mit den Europa Miniköchen am Herd – in einer gemeinsamen Aktion mit dem Versandhändler Jungborn, der das Projekt mit 5.000 Euro unterstütze.
Swing Kitchen
Neuausrichtung
Neuausrichtung

„Swing Kitchen“ richtet sich zukunftsorientiert aus

„Swing Kitchen“ stellt die Weichen für die Zukunft: Mit Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen richtet sich das Gastro-Konzept strategisch neu aus. Ziel ist ein nachhaltiges Wachstum nach der Neustrukturierung.
Lars Klingbeil
Gastrosteuer
Gastrosteuer

Mehrwertsteuersenkung: Klingbeil fordert Weitergabe an Gäste

Der Bund hat Kommunen und Länder für Steuerausfälle bei einem Paket für Firmen entlastet. Bei anderen Maßnahmen sieht der Minister das nicht – und formuliert eine Erwartung für die Speisekarten.
Marthabräu in Fürstenfeldbruck
Neustart
Neustart

Marthabräu in Fürstenfeldbruck aus der Insolvenz gerettet

Das Marthabräu in Fürstenfeldbruck ist gerettet! Nach der Insolvenz im Frühjahr wurden nun zwei Kennerinnen gefunden, die den Betrieb neu aufstellen wollen – mit Leidenschaft und einem klaren Kurs.
Marc Uebelherr und seine Young Generation
Comeback
Comeback

Back to the Future: Marc Uebelherr bringt das Zoozie’z zurück

Gastroprofi Marc Uebelherr und seine Young Generation sorgen für die nächste Überraschung in der Münchner Gastrolandschaft: Das legendäre Zoozie’z – die Kultkneipe aus den 80er-Jahren – kehrt als Pop-up-Konzept zurück.
Tische mit Stühlen im Regen
Dehoga
Dehoga

Regenwetter hat das Gastro-Geschäft beeinträchtigt

Sommer, Sonne, Sonnenschein? In diesem Jahr war das Wetter in den Sommermonaten eher unbeständig und regnerisch. Das bekommt auch das Gastgewerbe zu spüren – denn nicht nur in den Biergärten bleiben die Gäste aus.
Pesca-Team
Wertschätzung
Wertschätzung

Pesca teilt den Erfolg: Gewinnbeteiligung für alle Mitarbeiter

Gemeinsam wachsen, gemeinsam teilen: In einer Branche, die von Personalmangel und einer hohen Arbeitsbelastung geprägt ist, geht Pesca einen anderen Weg. Die Restaurantgruppe beteiligt die Mitarbeiter erneut an ihrem Gewinn.
Gedeckter Restauranttisch mit einem Reserviert-Schild
Empfehlungen
Empfehlungen

No-Shows in der Gastronomie

Immer mehr Gäste reservieren und tauchen dann nicht auf. No-Shows kosten bares Geld, verderben Lebensmittel und verunsichern das Team. Doch es gibt Strategien, mit denen sich Gastronomen schützen können.
Simon Wagner
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Vom Frühstück bis zur Hochzeit: Kulinarische Vielfalt im Hotel Schloss Mönchstein

Seit Frühling 2024 steht Simon Wagner als Küchenchef im Hotel Schloss Mönchstein am Herd. Nach nunmehr eineinhalb Jahren spricht er im Interview mit HOGAPAGE über die Besonderheiten beim Kochen in dem Fünf-Sterne-Superior-Hotel, seine Küchenphilosophie und die Herausforderung, einen Michelin-Stern zu verteidigen.