Resterampe: Frankfurterin kocht Bio-Streetfood aus Wegwerf-Gemüse
313 Kilogramm Lebensmittel werden in Deutschland pro Sekunde aussortiert und weggeschmissen. Die Frankfurterin Katharina Schulenburg erträgt die Lebensmittelverschwendung nicht mehr und tut etwas dagegen. Bevor Bio-Gemüse vom Großmarkt, Restaurant oder einer Großküche den Weg in die Abfalltonne findet, will Schulenburg die Lebensdauer der Produkte verlängern. Mit ihnen sollen leckere Streetfood-Gerichte mit ökologischem Fußabdruck gekocht werden.
Crowdfunding soll Investitionen abdecken
Das Konzept steht – an der Umsetzung hapert es noch. Es fehlt vor allem Geld, das Schulenburg für einen Foodtruck und dessen Ausstattung braucht. Die Kontakte zu Händlern und Gastronomen sind vorhanden. Bei den Organisationen Foodsharing und ShoutOutLand hat sie bereits hospitiert. Die junge Frankfurterin will aber ihr eigenes Ding machen und ihre ethischen Grundsätze in ein hippes Gastro-Konzept transformieren. Hierfür sammelt sie jetzt über eine Crowdfunding-Plattform investitionsfreudige Finanziers.
Kombination aus Streetfood, Achtsamkeit und Kulturaustausch
„Resteküche – Beste Küche“ – so heißt ihr Projekt. Es soll nach ihren Worten eine „Kombination aus Streetfood, Achtsamkeit und kulturellem Austausch“ verkörpern. Der Bio-Großhandel Phönix ist bereits im Boot und erklärte sich bereit, unförmiges Gemüse und Obst an Schulenburg abzugeben. Noch wird das, was der Großhandel aussortiert an die Tafel und an die eigenen Mitarbeiter verteilt.
Schulenburg ist nicht nur eine Vordenkerin, sie hat auch schon vorgekocht. In den Genuss des Bio-Streetfoods kommen Freunde und Kollegen. Aus ihrem Foodtruck heraus wollen sie und ihr Team vegetarische und vegane Gerichte verkaufen. Ein Mittagsgericht veranschlagt sie preislich mit ca. 5 Euro. Kleinere Cateringaufträge will sie mit Lunchpaketen für 12 Euro abdecken. Die Mission, die hinter ihrem gastronomischen Konzept steckt, verliert sie dabei nicht aus den Augen: „Uns ist klar, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und wir nur einen kleinen Teil der weggeworfenen Lebensmittel retten können. Aber wir hoffen, dass wir auf die enorme Verschwendung aufmerksam machen.“ (Huffington Post / FL)