Geständnis

Wie verzweifelt Jamie Oliver wirklich ist

Jamie Oliver
Der Starkoch Jamie Oliver hat ein gigantisches Restaurant-Unternehmen aufgebaut – und wieder verloren. Jetzt spricht er Tacheles darüber… (© picture alliance / empics)
Küchenchef Jamie Oliver spricht erstmals ausführlich über den Zusammenbruch seines Restaurant-Imperiums, die Brexit-Folgen für Gastronomen und einen geplanten Neuanfang.
Montag, 02.12.2019, 14:21 Uhr, Autor: Thomas Hack

Küchenchef und Fernsehliebling Jamie Oliver hat in einem Interview höchst emotional über den Zusammenbruch seines Restaurantimperiums und seine Hoffnungen, neu anzufangen, diskutiert. Der Hintergrund: Im Mai dieses Jahres gingen Olivers Ketten Fifteen, Jamie’s Italian und Barbecoa in die Insolvenzverwaltung, mehr als 20 Restaurants mussten schließen und rund 1.000 Arbeitsplätze gingen verloren. In der jüngsten Episode der „Graham Norton Show“, die dieser Tage ausgestrahlt wurde, erläuterte der Starkoch, was schief gelaufen war und wie er sich von dem Verlust eines Reiches erholt hatte, das er in einem Zeitraum von 13 Jahren aufgebaut hatte.

„Alles ging mir aus, und es war wirklich hart.“

„Es waren 13 Jahre harte Arbeit und Fifteen war mein Baby, aber mir ging das Geld aus“, sagte Oliver in einem Interview, „Alles ging mir aus und es war wirklich hart. Aber man muss versuchen, sich zu sammeln. Ich hatte das Beste und ich hatte das Schlimmste – so ist das Leben. Du musst es auf das Positive konzentrieren.“ Auf die Frage, ob er plant, in Zukunft wieder neue Restaurants zu eröffnen, sagte der Spitzenkoch, er würde zunächst die wirtschaftliche Zukunft von Großbritannien und der EU abwarten: „Auf jeden Fall werde ich darüber nachdenken, aber erst nachdem sich der Brexit erledigt hat. Wenn Sie ein Unternehmen in diesem Land führen, gibt es seit fünf Jahren für niemanden mehr gute Nachrichten.“

„Ich wusste nicht, wie man ein Unternehmen erfolgreich führt“

Im Mai 2019 wurden unter anderem auch fast alle von Olivers britischen Restaurants geschlossen, als das Unternehmen in die Insolvenzverwaltung ging, während in 25 Ländern noch Teile seines Restaurant-Imperiums existieren. Die italienische Marke Jamie ist indes nur noch in Großbritannien über ein Franchiseunternehmen am Flughafen Gatwick tätig. Sowohl Jamie Oliver als auch Moderatorin Davina McCall zeigten große Emotionen, als der Starkoch erklärte, was mit seinem Imperium schief gelaufen war und gestand auch den Stress, unter dem er seither steht. Als er über die Misserfolge sprach, sagte er, er sei „naiv“ und „wusste nicht, wie man ein Unternehmen erfolgreich führt. In dieser Branche zu überleben, ist schwierig. Ich war sehr naiv.“ Er fügte hinzu: „Ich habe dafür gesorgt, dass das Personal bis zum Ende bezahlt wurde. Das Schwierigste war, den Mitarbeitern zu sagen, dass sie keinen Job mehr haben.“ Am Ende kam Oliver schließlich nochmals auf den Brexit zu sprechen.  Unter anderem glaube er, dass die Menschen wegen der Unsicherheit nicht mehr häufig in Restaurants essen werden. „Die Welt verändert sich!“, sagte Oliver abschließend. (www.dailymail.co.uk/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Jamie Oliver bei RTL Living (Foto: © RTL /2022 Jamie Oliver Enterprises Ltd.)
TV-Tipp
TV-Tipp

Jamie Oliver zurück bei RTL Living

Steigende Kosten kann man derzeit überall beobachten. Passend hierzu steht die neue Show des britischen Fernsehkochs unter dem Motto: „Günstig genießen“. Ab Mai zeigt er kreative Gerichte aus aller Welt für kleines Geld. 
Sebastian Oremek
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Wie können Hotels energieeffizienter betrieben werden?

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind nicht nur Schlagworte, sondern entscheidende Faktoren für die zukünftige Entwicklung der Hotelbranche – das findet Sebastian Oremek, Vice President Product bei E.ON One. Im Interview mit HOGAPAGE spricht er darüber, wie Hotels energieeffizienter betrieben werden können – auch ohne umfangreiche Investitionen.
Die Gründerin von Finefine, Alina Hasan-Zada im Interview mit Sides. (Foto: © Sides/ Finefine)
Interview
Interview

Frauen erobern die Spitze in der Gastronomie

Anlässlich des Weltfrauentags 2024 wird deutlich, dass das weibliche Geschlecht in führenden Positionen der Gastronomie weiterhin unterrepräsentiert sind. Zu diesem Thema hat Sides ein spannendes Interview mit Alina Hasan-Zada, Gründerin von Finefine geführt.
Pierre Nierhaus Trendreport 2024/25
Im Exkluisv-Interview
Im Exkluisv-Interview

„Die Gentrifizierung verändert unsere Gastronomie“

London, New York, Tokyo, Kopenhagen – Pierre Nierhaus ist weltweit unterwegs, um die neuestes F&B-Trends der Hospitality ausfindig zu machen. Einen Überblick dazu gibt er in seinem aktuellen Trendreport 2024/25. HOGAPAGE sprach mit dem Experten für Hospitality und Lifestyle über seine Erkenntnisse.
Mike Süsser
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Mike Süsser kocht live in der Küstenperle

Die Küstenperle veranstaltet am 24. Februar 2024 ein ganz besonderes Event. Mike Süsser wird dabei gemeinsam mit dem Küchenteam ein exklusives Menü erstellen und kochen. HOGAPAGE sprach mit der Veranstaltungsmanagerin Emily Rehn und der Social Media Managerin Sina Stabenow, um mehr über das Event und die Zusammenarbeit mit dem TV-Koch zu erfahren. 
Alexander Herrmann
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Alexander Herrmann: „Die Intergastra ist seit Jahren eine der tollsten Messen“

Die Intergastra 2024 in Stuttgart steht vor der Tür. Auch der Fernsehkoch und Gastronom Alexander Herrmann wird vor Ort sein. Warum die Intergastra für ihn eine der tollsten Messen für die Gastronomie und Hotellerie ist, erläutert er im Interview mit HOGAPAGE. 
Intergastra
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Markus Tischberger: „Wir wollen auf der Intergastra Lösungsansätze zeigen“

Vom 2. bis zum 7. Februar ist es wieder so weit: Dann bietet die Intergastra wieder eine Fülle an Innovationen, zukunftsweisenden Diskussionen und inspirierenden Netzwerkmöglichkeiten. Im Interview mit HOGAPAGE erklärt Markus Tischberger, Projektleiter der Intergastra, wie die Messe Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen in der Branche bietet und welche Highlights die Besucher erwarten können.