Corona-Pandemie

Messeabsagen treffen das bayerische Gastgewerbe hart

Messegeschehen
Angela Inselkammer betont, dass Messen vom Erleben und dem persönlichen Austausch leben. (Foto: © engeLac/stock.adobe.com)
Das erste Quartal des neuen Jahres wird bereits von vielen coronabedingten Messeabsagen begleitet. Der Dehoga Bayern zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen besorgt.
Dienstag, 18.01.2022, 12:52 Uhr, Autor: Martina Kalus

Messen wurden entweder komplett abgesagt, wie etwa die „BrauBeviale“, oder in den Sommer verschoben, so beispielsweise die „Biofach“. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen besorgt.

Herbe Einbußen

„Auch für Hotellerie und Gastronomie vor Ort bedeutet die Absage von Messen und Kongressen herbe Einbußen durch ausbleibende, zumeist gute Gäste,“ beklagt Dehoga Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer. „Messen, Kongresse und Großveranstaltungen sind für das Gastgewerbe in Städten wie Nürnberg überlebensnotwendig. Die Absage einer großen Messe, wie etwa der Spielwarenmesse, ist daher eine Katastrophe“, so die Präsidentin.

Der Städtetourismus lebt vor allem von Tagungen, Kongressen, Incentives oder Messen. Doch der Geschäftsreisemarkt ist seit Beginn der Corona-Krise nahezu vollständig eingebrochen. Auch internationale Touristen, die früher immer das Stadtbild prägten, fehlen den Gastgebern.

Messen leben vom Erleben

„Von Vorschlägen, Messen zukünftig in den digitalen Raum zu verlegen, halten wir wenig. Wie im Gastgewerbe leben viele Messen vom Erleben, der Atmosphäre, dem persönlichen Austausch und dem Miteinander vor Ort“, erläutert Inselkammer. Zwar seien hybride Veranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren eine wichtige Ergänzung gewesen, um überhaupt weitermachen zu können, „ein Großteil der Messen wird und muss zukünftig jedoch wieder in der Realität stattfinden.“

Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern, fügt hinzu: „Wir sehen mit großer Bestürzung wie unsere Betriebe hier auf eine durch die Langzeitfolgen der Krise verursachte Katastrophe zusteuern, die auch jetzt noch – obwohl Land in Sicht ist – viele Existenzen kosten kann. Hotellerie und Gastronomie sind die Hauptleistungsträger des Tourismus, die Grundvoraussetzung, dass Messen überhaupt stattfinden können. Um zu verhindern, dass ausgerechnet gegen Ende der Pandemie wichtige Marktplayer in wirtschaftliche Schieflage geraten, wird eine schnelle Verbesserung der Wirtschaftshilfen entscheidend sein. So muss die Verschlechterung der Überbrückungshilfe IV im Vergleich zu III hinsichtlich der Kostenerstattung sowie der Eigenkapitalquote dringend zurückgenommen werden. Auch beim Kurzarbeitergeld braucht es wieder eine vollständige Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge, um Zahlungsunfähigkeiten zu verhindern.“

Sein Fazit: „Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung, um die Vielfalt des bayerischen Gastgewerbes mit hunderttausenden Arbeitsplätzen zu erhalten. Auch die Entfristung der Mehrwertsteuerreduzierung auf Speisen unter Einbezug der Getränke wäre jetzt ein motivierendes Signal zum Durchhalten; sie muss kommen, um später Durchstarten zu können.“

(Dehoga Bayern/MK)

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