Airbnb will 7 Mio. Unterkünfte überprüfen
Die Schlagzeilen um den Wohnungsvermittler Airbnb nehmen kein Ende: Nachdem dieser Tage in einer Airbnb-Wohnung ein Mehrfachmord stattgefunden hatte, will der Konzern offensichtlich nun das Vertrauen zurückgewinnen: Wie das Unternehmen erklärt, will es im Jahre 2020 sämtliche gelisteten sieben Millionen Wohnungen und Apartments einer Überprüfung unterziehen, um „akkurate Ausschreibungen und Qualitätsstandards“ zu gewährleisten, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt.
Von Alibi-Wohnungen zur Anti-Airbnb-Allianz
Für Hoteliers und Städte wird ein solcher Schritt aber keineswegs befriedigend sein, da Airbnb nicht nur Gäste von Hoteleinrichtungen abziehe, sondern auch massiv den Wohnungsmarkt belaste und zudem mit mit unlauteren Darstellungsmethoden arbeiten würde. So sollen dem SZ-Bericht zufolge im großen Stile „Alibi-Wohnungen“ eingerichtet worden sein – inklusive „Alibi-Fotos an der Wand, Alibi-Büchern im Regal und einer ominösen Schlüsselbox vor der Haustür.“ Die eigentlichen Wohnungseigentümer würden viele Airbnb-Kunden gar nicht mehr kennenlernen. Mittlerweile haben sich jedoch Gesandte mehrerer europäischer Großstädte zu einer Allianz zusammengeschlossen, um ihre Kräfte zu bündeln und sich gemeinsam gegen Airbnb-Praktiken wehren. Mittels veränderten EU-Rechts sollen zukünftig Einkommen- und Umsatzsteuer einbehalten und an die Behörden der jeweiligen Städte abgeführt werden (Wir berichteten hier). (sueddeutsche.de/TH)