Verbraucherpolitik

Das Tierschutzlabel für Fleischprodukte kommt: Was Minister und Verbraucher davon halten

Tierschutzlabel Fleisch
Gastgeber wünschen sich glückliche Gäste. Weil die immer mehr Wert auf Tierschutz legen, ist auch das kommende Tierschutzlabel für die Branche von Bedeutung. Hier der aktuelle Stand.
Montag, 16.01.2017, 10:54 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Das geplante Tierschutzlabel für Fleischprodukte kommt wahrscheinlich in zwei Abstufungen, wie Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt im Vorfeld der Grünen Woche gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ erklärte: „Es wird voraussichtlich zwei Stufen geben, Standard und Premium“. Der Minister kann sich vorstellen, dass Produkte mit dieser neuen Kennzeichnung „an jeder Ladentheke zu haben sein“ sollten. Das waren die ersten Details, die von Seiten Schmidts zum Label zu hören waren.

Auf der Grünen Woche könnte ein wichtiger Schritt hin zum Label getan werden. Denn dann will der Bundesminister gemeinsam mit Fleisch- und Wursterzeugern eine artgerechte Tierhaltung definieren, die deutlich oberhalb der gesetzlichen Vorgaben liegen sollen. Diejenigen Hersteller, die sich daran halten, dürfen das Tierwohllabel auf die Verpackungen ihrer Produkte aufdrucken.

Was halten Verbraucher vom Label?
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat durch Forsa eine Umfrage durchführen lassen, um die Resonanz beim Verbraucher zu erfragen. 89 Prozent der Bundesbürger sind für eine staatliche Haltungskennzeichnung von Fleisch, 79 Prozent sogar für eine verpflichtende Kennzeichnung.

„Die Menschen wollen wissen, was auf ihrem Teller landet. Minister Schmidt muss dem Wunsch nach mehr Transparenz nachkommen und die Fleischindustrie so schnell wie möglich zur Kennzeichnung verpflichten“, sagte Greenpeace-Agrarexpertin Stephanie Töwe-Rimkeit. Greenpeace fordert eine verpflichtende Kennzeichnung nach dem Vorbild von Eiern mit den Standards 0 bis 3.

Weniger Fleischgenuss, um die Umwelt zu schützen
Die Forsa-Umfrage zeigt außerdem: Knapp jeder zweite Deutsche (45 Prozent) isst nach einer Umfrage aus Gründen des Umwelt- oder Klimaschutzes weniger Fleisch. Bei Frauen war der Anteil höher als bei Männern. Und bewussterer Fleischkonsum könnte demnächst einen noch größere Rolle spielen: 33 Prozent können es sich darüber hinaus vorstellen, ihren Fleischkonsum zu senken. Jeder Fünfte hingegen lehnt dies ab.

Was halten Verbraucherschützer davon?
Verbraucherschützer haben das geplante Tierschutzlabel für Fleischprodukte begrüßt. „Gut zwei Drittel der Verbraucher wünschen sich eine solche Information“, sagte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, der „Südwest Presse“. „Ein solches Label muss so einfach wie möglich gestaltet sein, idealerweise zweistufig. Ich muss sehen:

Diesem Tier ging es besser als nach dem gesetzlichen Standard und jenem sogar deutlich besser“, forderte Müller. Die meisten Verbraucher seien bereit, für Produkte aus tiergerechter Haltung etwa 30 Prozent mehr zu zahlen, schätzt Müller.

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