Dehoga-Umfrage

Enttäuschung und Verzweiflung über ausbleibende Hilfen

Stempel mit Aufschrift Novemberhilfe
74,8 Prozent der Betriebe haben noch nicht einmal Abschlagszahlungen der Novemberhilfe erhalten. (Foto: © Wolfilser/stock.adobe.com)
Die dringend benötigen Novemberhilfen werden vermutlich erst im Januar ausgezahlt. Eine aktuelle Umfrage des Dehoga zeigt nun, dass auch die Abschlagszahlungen viel zu langsam bei den Betrieben ankommen.
Montag, 07.12.2020, 15:06 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Das Gastgewerbe wartet dringend auf die Auszahlung der staatlichen Hilfen. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes haben 80,2 Prozent der Betriebe die Novemberhilfe beantragt. 74,8 Prozent der Betriebe haben allerdings noch nicht einmal Abschlagszahlungen erhalten. Verzweiflung und Existenzängste in Hotellerie und Gastronomie nehmen daher zu: 70 Prozent der gastgewerblichen Betriebe sehen sich aufgrund der erheblichen Umsatzverluste in ihrer Existenz gefährdet.

Ende Dezember werden die meisten Restaurants und Hotels in diesem Jahr viereinhalb Monate komplett geschlossen haben. „Unsere Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand“, erklärt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Jeder Tag zählt.“ Die Umsatzverluste seit März 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beziffern die befragten Betriebe auf durchschnittlich 51,4 Prozent. Die hohen Kosten laufen indes weiter.

Abschlagzahlungen liegen durchschnittlich bei 7.614 Euro

Schnelle staatliche Unterstützung für die notleidenden Betriebe ist unverzichtbar. Laut den vorliegenden Umfrageergebnissen kann jedoch erst jeder vierte Betrieb (25,2 Prozent) den Eingang von Abschlagszahlungen auf die Novemberhilfe vermelden und zwar in Höhe von durchschnittlich 7.614 Euro. Erschwerend hinzu kommt, dass die Abschlagszahlungen zwar kleinen Unternehmen helfen, für mittlere und größere Unternehmen allerdings nicht ausreichen. „In der mittlerweile sechsten Lockdown-Woche sind die bislang gewährten Abschläge von maximal 10.000 Euro für viele Betriebe lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Zöllick und fordert eine deutliche Erhöhung der Abschlagszahlungen. „Wir unterstützen die Forderung der Bundesländer, die Abschlagszahlungen massiv auf bis zu 500.000 Euro aufzustocken.“ Ausreichende Abschlagszahlungen auf beantragte Hilfen seien umso wichtiger vor dem Hintergrund, dass mit der Auszahlung der kompletten Summen wohl erst ab Januar 2021 gerechnet werden könne. „Wenn unsere Betriebe ein Sonderopfer für die Allgemeinheit erbringen, dann müssen sie auch zeitnah, unbürokratisch und wirksam für die finanziellen Ausfälle entschädigt werden“, so Zöllick.

Schlechter Start ins neue Jahr

Die Verlängerung des Lockdowns verschärft die dramatische Lage der gastgewerblichen Unternehmer. 39,2 Prozent bewerten die Schließung ihrer Betriebe bis 10. Januar 2021 mit „katastrophal“, 23,5 Prozent mit „schlecht“.

An der Blitzumfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage im Gastgewerbe beteiligten sich in der Zeit vom 4. bis 6. Dezember 5.500 Betriebe.

(Dehoga/NZ)

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