Coronapolitik

Europa-SPD will Hygienezertifikat für Hotels

Hygienemaßnahmen im Hotel
Die EU-Kommission will am Mittwoch Richtlinien für die schwer von der Pandemie getroffene Tourismusbranche vorlegen. Wird es auch zu Hygienezertifikaten für Hotels kommen? (©davit85/stock.adobe.com)
Laut SPD-Europapolitiker Ismael Ertug soll ein einheitliches Hygienezertifikat für Hotels den Sommerurlaub in der Corona-Krise retten.
Dienstag, 12.05.2020, 13:04 Uhr, Autor: Thomas Hack

Einem Vorschlag der EU-Sozialdemokraten zufolge soll ein einheitliches Hygienezertifikat für Hotels den Sommerurlaub in der Corona-Krise retten. „Menschen, die bereit sind, in den Urlaub zu fahren, werden nach einer Orientierung schauen, wie das Infektionsrisiko minimiert werden kann“, ließ SPD-Europapolitiker Ismael Ertug dazu verlauten. Die Tourismusindustrie müsse deshalb Maßnahmen vorlegen, die das Vertrauen stärken. Die EU-Kommission will am Mittwoch Richtlinien für die schwer von der Pandemie getroffene Tourismusbranche vorlegen.

Europaweite Hygienestandards vom TÜV

„Wenn wir in den Urlaub fliegen oder fahren, wollen wir sicher sein, dass das gebuchte Hotel Maßnahmen zum Schutz vor Infektion getroffen hat“, so der Vize-Fraktionschef weiter. „Solche gemeinsamen Schutzstandards sollten durch ein Europäisches Tourismuszertifikat sichtbar sein.“ Dies trage zudem dazu bei, dass verantwortungsvolle Anbieter nicht durch unseriöse Hotels aus dem Markt gedrängt würden. Ein solche Zertifikat solle europaweite Hygienestandards festlegen und von staatlichen Behörden oder Prüforganisationen wie dem TÜV oder der Dekra ausgestellt werden können, heißt es dazu in der Forderung.

Gäste sollen Fieber messen

Demnach sollten die Hotels auf etliche Aspekte geprüft werden: Ertug nennt unter anderem ausreichende Möglichkeiten zur Desinfektion und Reinigung, das Einhalten von physischer Distanz, das Fiebermessen neuer Gäste, mehrsprachige Informationen etwa per App sowie Lebensmittelhygiene während der Mahlzeiten. Buffets könne es zwar geben, aber die Ausgabe der Speisen dürfe nur durch das Personal erfolgen. Um Personal für zusätzliche Aufgaben zu gewinnen, sollten andere Tätigkeiten weiter automatisiert werden – etwa das Geschirrwaschen oder die Müllentsorgung. (dpa/TH)

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