Kritik

Gastgewerbe fordert Änderung bei Energiepreisbremsen

Ingrid Hartges
Ingrid Hartges kritisiert die beschlossenen Preisbremsen für Gas und Storm. (Foto: © DEHOGA Bundesverband/Svea Pietschmann)
Die Preisbremsen für Gas und Strom bleiben umstritten. Dabei geht es nicht nur um die Frage nach der Höhe der Entlastungen. Es geht auch um Gerechtigkeit. Die wird nun von Gastgewerbe- und Messebranche eingefordert.
Dienstag, 20.12.2022, 12:14 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Gerade erst hat der Bundesrat die Energiepreisbremsen gebilligt, schon werden aus der Opposition und aus der Wirtschaft Rufe nach Verbesserungen laut. Die Gastgewerbe- und Messebranche begrüßt, dass die große Mehrzahl der Unternehmen entlastet wird, sieht aber auch Verbesserungspotenzial in der Ausgestaltung der Maßnahmen.

„So wie sie jetzt beschlossen wurden, benachteiligen sie aber Unternehmen, die schon unter den Corona-Maßnahmen am stärksten gelitten haben“, sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, der „Bild am Sonntag“.

Ein mittelständisches Hotel mit einem Gasverbrauch von mehr als 1,5 Millionen Kilowattstunden, das 2021 wegen des Lockdowns fünf Monate geschlossen war und entsprechend weniger verbraucht hat, bekomme 2023 weniger Unterstützung, sagte Hartges. „Hier werden Betriebe doppelt bestraft. Der Regierung ist das Problem seit Wochen bekannt, jetzt muss es gelöst werden.“

Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme

Der Bundesrat hatte am Freitag die Energiepreisbremsen gebilligt. Für private Haushalte sowie kleine und mittlere Firmen sollen die Bremsen ab März gelten, für Januar und Februar ist eine rückwirkende Entlastung geplant.

Bei der Gaspreisbremse soll für 80 Prozent des jeweiligen bisherigen Verbrauchs ein Gas-Bruttopreis von 12 Cent pro Kilowattstunde garantiert werden. Für Wärmekunden soll der Preis bis zur 80-Prozent-Grenze 9,5 Cent betragen. Für die restlichen 20 Prozent soll der ganz normale Vertragspreis gelten – so soll ein Sparanreiz erhalten bleiben.

Die Strompreisbremse funktioniert ähnlich. Sie sieht vor, dass 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro Kilowattstunde bezogen werden.

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