Bürokratieabbau

Grüne wollen Meldepflicht in Hotels abschaffen

EIn Mann an der Hotelrezeption
Zu viel Bürokratie und zu lange Datenspeicherung sehen die Grünen in der Meldepflicht. Nach ihrem Willen soll diese nun abgeschafft werden. (© Halfpoint/Fotolia)
Um die Bürokratie abzubauen und einer zu langen Datenspeicherung entgegenzutreten, fordern die Grünen nun die Aufhebung der Meldepflicht. Nach der Sommerpause soll ein entsprechender Antrag im Bundestag eingereicht werden. 
Montag, 08.07.2019, 09:52 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Grünen fordern die Abschaffung der Meldepflicht für Gäste in Hotels und Pensionen, wobei der entsprechende Antrag nach der Sommerpause beim Bundestag eingereicht werden wird. „Es handelt sich um eine unverhältnismäßige, weil sehr umfangreiche, verdachtslose Datenerhebung auf Vorrat, deren sicherheitspolitische Mehrwert zudem fraglich ist“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, dem Tagesspiegel online. Bislang müssen Hotelgäste bei ihrer Ankunft einen Meldeschein ausfüllen, welcher vom Hotel ein Jahr lang aufbewahrt werden muss – für den Fall, dass die Polizei diesen im Laufe von etwaigen Ermittlungen einsehen möchte.

„Unverhältnismäßige Datenerhebung“

Der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Markus Tressel, bezeichnete die Hotelmeldepflicht in dem Bericht als „zeitlich überholt“. Sie schüre den Unmut der Touristikbranche und bringe „nicht nur bürokratischen Aufwand mit sich, sondern auch unnötige Wartezeiten beim Check-In zur Erfassung der Daten der Reisenden“. Alle Urlauber würden pauschal als potenzielle Straftäter erfasst, sagte Tressel. „Solch eine unverhältnismäßige Datenerhebung auf Vorrat sollte in einer freien Gesellschaft nicht unnötigerweise stattfinden.“  Nach Tressels Angaben sollen in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland 1,5 Milliarden Meldescheine ausgefüll worden seint. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts habe das bürokratische Mehrkosten von 1,04 Milliarden Euro nach sich gezogen. „Das ist eine gleichermaßen nutzlose wie auch missbrauchsgefährdete Datenhalde.“(dpa/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Hotelbett
Politik
Politik

Konflikt mit Staatsregierung: München beschließt Bettensteuer

Die Stadt München will Hotelgäste künftig mit einer Übernachtungssteuer zur Kasse bitten. Die Staatsregierung will das verbieten. Das bietet reichlich Sprengstoff – denn die Kommunen fühlen sich in ihren Rechten verletzt.
Guido Wolf
Corona-Maßnahmen
Corona-Maßnahmen

Guido Wolf: „Beherbergungsverbot abschaffen!“

Obwohl in Baden-Württemberg kein Infektionsgeschehen durch Hotelübernachtungen bekannt ist, hält die Regierung am Beherbergungsverbot fest. Dies erzürnt nicht nur die Hoteliers, sondern auch Tourismusminister Guido Wolf.
Gastgewerbe & Recht
Gastgewerbe & Recht

Bundeskartellamt nimmt Booking.com unter die Lupe

Das deutsche Bundeskartellamt hat aktuell einen Beitrag zu Preisparitätsklauseln bei Booking.com veröffentlicht. Untersucht wurden vor allem deren Auswirkungen auf Hotels und Hotelportale.
Alexander Krauß CDA
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

CDU-Politiker möchten Erwachsenenhotels verbieten

Der „Sozialflügel“ der CDU bezeichnet Erwachsenenhotels als „asozial“ und will diese verbieten lassen. Gegenwind kommt vom Dehoga.
Eine Suite im Hotel
Reiserecht
Reiserecht

Neues Schadensersatz-Urteil hinsichtlich Hotel-Suiten

Ein Landesgericht hat jetzt geurteilt: Wenn Pauschalurlauber eine Hotelsuite mit verschiedenen Schlafbereichen buchen, sie aber nicht bekommen, erhalten sie vom Veranstalter Geld zurück.
Ein Anwalt mit Ordnern
Recht
Recht

Deutsche Gastgeber planen Sammelklage

Der Bund der Gastfreundschaft will zusammen mit Rechtsanwälten finanzielle Entschädigungen für das deutsche Gastgewerbe durchsetzen. Alle Gastronomen und Hoteliers können teilnehmen.
Das City Hotesl Berlin
Rechtsprechung
Rechtsprechung

Aus für deutsches „Nordkorea-Hotel“

Nach einem nahezu endlosen Rechtstreit muss das „City Hostel Berlin“ auf dem nordkoreanischen Botschaftsgelände der Hauptstadt endgültig schließen.