Lebensmittel retten

Grüne wollen Mindesthaltbarkeit bei Lebensmitteln neu regeln

Katrin Eder.
ErnährungsministerinKatrin Eder setzt sich gegen Lebensmittelverschwendung ein. (Foto: © picture alliance/dpa | Harald Tittel)
Rheinland-Pfalz will im Bundesrat eine Initiative starten. Die soll die Angaben zur Mindesthaltbarkeit bei Lebensmitteln neu regeln. Wie sehen die konkreten Pläne der Ernährungsministerin aus?
Donnerstag, 26.01.2023, 13:02 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker

Die Ausnahmeliste für das Mindesthaltbarkeitsdatum müsse erweitert werden, sagte Ernährungsministerin Katrin Eder (Grüne) am Donnerstag in einer aktuellen Debatte über Lebensmittelverschwendung im Landtag in Mainz. Für Salz, Hülsenfrüchte, Nudeln oder Reis sei kein strenges Datum für die Mindesthaltbarkeit nötig.

„Wir wollen niemand gefährden“, betonte Eder. So solle es etwa bei Fisch weiter eine feste Datumsangabe geben. Wir wollen das Orientierungsdatum für die Menschen beibehalten, aber neu justieren und hoffen, dass dies im Bundesrat eine Mehrheit findet“, so Eder.

Gegen Lebensmittelverschwendung

Die von Eder angekündigte Bundesratsinitiative strebt auch eine Regelung an, „dass möglichst alle Supermärkte zur Entsorgung vorgesehene Lebensmittel für soziale Zwecke zur Verfügung stellen müssen“.

Der Vorschlag der Bundesminister für Ernährung und Justiz, Cem Özdemir (Grüne) und Marco Buschmann (FDP), zur Entkriminalisierung des „Containerns“, also des Sammelns von Lebensmitteln aus Müllbehältern, greife zu kurz, weil die Ursachen des Problems nicht beseitigt würden, kritisierte Eder.

Das Problem der Lebensmittelverschwendung bei der Wurzel packen

Jedes Jahr werden laut Eder rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, mehr als die Hälfte davon in privaten Haushalten. Pro Kopf sind das Lebensmittel im Wert von rund 230 Euro. „Gleichzeitig muss laut der Welthungerhilfe weltweit jeder neunte Mensch hungern“, sagte Eder.“

Die Debatte um Lebensmittelverschwendung muss vielmehr am anderen Ende ansetzen, am Ursprung des Problems. „Es geht kurz gesagt darum, ‚Containern‘ überflüssig zu machen“, so die Ministerin.

(dpa/THWA)

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