Politik

Grünen-Politiker lehnen Heizpilze ab

Heizpilz in Nahaufnahme
Eigentlich sind Heizpilze schon seit Jahren in Deutschland verboten – jetzt wird corona-bedingt über eine temporäre Wiederverwendung diskutiert. (Foto: ©lkpro/stock.adobe.com)
In Berlin soll es kein corona-bedingtes Aussetzen des Heizpilzverbots für die Außengastronomie geben, geht es nach den Grünen. Es führe nur „näher an den Rand der Katastrophe“.
Donnerstag, 03.09.2020, 10:32 Uhr, Autor: Kristina Presser

Keine Heizpilze im Herbst und Winter für die Berliner Außengastronomie, wenn es nach Grünen-Bezirkspolitikern geht. Das berichtete jetzt die „Berliner Morgenpost“. Aus Klimaschutz-Gründen lehnten die Bezirksbürgermeister von Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, Stephan von Dassel und Monika Herrmann die mit Gas betriebenen, Wärme spendenden Heizpilze ab. Jedes Gramm Kohlenstoffdioxid „bringt uns näher an den Rand der Katastrophe“, wurde Herrmann zitiert.

Die Industrie- und Handelskammer hatte Ende August vorgeschlagen, die Heizpilze für einen bestimmten Zeitraum auf den Außenflächen vor Cafés und Kneipen zu erlauben. Damit könnten die Corona-Abstände besser eingehalten werden und die Gastronomiebetriebe die Umsatzeinbußen etwas kompensieren. Dafür sollten sie dann eine Klimaabgabe zahlen. Seit 2009 sind die Wärmequellen auf öffentlichem Boden in manchen Bezirken verboten.

Bedenken gibt es auch wegen Sicherheitsfragen zu den heißen Heizpilzen. Direkt unter Schirmen, Markisen und Zelten sowie neben brennbaren Wind- und Wetterschutzfolien dürften sie nicht aufgestellt werden, warnte der TÜV, wie die Zeitung berichtete. Abstand zu Holzfassaden und Bäumen sei ebenso nötig. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) brachte eine klimafreundlichere Alternative wie mit Ökostrom-betriebene Heizmöglichkeiten ins Spiel.
(dpa/bb)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Kellner bringt Speisen zu Restaurantgästen, die im Außenbereich sitzen
Sondernutzungsgebühr
Sondernutzungsgebühr

Berlin erlässt Gebühren für Außengastronomie

Entlastung für Bars und Restaurants in Berlin: Auch im kommenden Jahr können Gastgeber ihre Gäste weiterhin auf Freiflächen bewirten, ohne dafür extra Gebühren zu bezahlen. 
Kellnerin zeigt Speisekarte im Außenbereich
Corona-Maßnahmen
Corona-Maßnahmen

Berlin verzichtet auf Gebühr für Außen-Gastronomie

Gestern hatte der Berliner Senat über die Corona-Basisschutzmaßnahmen beraten. Das Ergebnis: Gastgeber können ihre Gäste auch weiterhin auf Freiflächen bewirten – ohne dafür extra Gebühren zu bezahlen. 
Berliner Straßencafé im Winter
Berlin
Berlin

Unterstützung der Gastronomie in der kalten Jahreszeit

Voraussichtlich wird es auch im kommenden Winter noch einen erhöhten Bedarf an Außengastronomie geben. Der erste Berliner Bezirk hat daher bekannt gegeben, die Gastronomen wieder entgegenzukommen.
Heizstrahler
Außengastronomie
Außengastronomie

Heizpilze: Wo sie in Bayern erlaubt sind

Manche Städte im Freistaat erlauben in den Außenbereichen Heizpilze. So sollen die Lokale in der Pandemie unterstützt werden. Anderswo sind die Wärmespender verboten.
Gastronom Michael Pankow (r.) initiiert ein Berliner Oktoberfest
Kreatives Konzept
Kreatives Konzept

Oktoberfest in Berlin

Warum nicht einfach mal die Wiesn in die deutsche Hauptstadt verlagern, dachte sich ein Berliner Gastronom und nutzt das Volksfest-Konzept zur Belebung seiner Außengastronomie.
Nahaufnahme eines Heizpilzes bei Nacht
Diskussionen
Diskussionen

Neues zum Heizpilz-Drama

Ob Heizpilze in der Außengastronomie corona-bedingt ausnahmsweise verwendet werden dürfen oder nicht, entscheiden meist die Städte. Ein deutschlandweiter Flickenteppich an Regelungen entsteht. Dabei galt bislang noch nicht mal ein einheitliches Verbot. Hier eine Übersicht.
Ein Döner mit Spargel unter dem Namen "Döner Beelitzer Art" steht im Restaurant Kebap with Attitude auf einem Tisch. (Foto: © picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow)
Gastronomie
Gastronomie

Döner mit Spargel und Sauce Hollandaise

Berlin ist immer gut für neue Kreationen und mutige Ideen. Jetzt bietet die Hauptstadt endlich den ultimativen Kulturclash. Türkisches Original trifft auf das Lieblingsgemüse der Deutschen. 
Außenterrasse des Naiv in der Fahrgasse in Frankfurt
Kompromissvorschlag
Kompromissvorschlag

Frankfurter Außengastronomie kämpft um längere Öffnungszeiten im Sommer

„Mainhattan – die Stadt, die um 22 Uhr schläft?“ – Der Außengastronomie in Frankfurt droht während der Sommerzeit die Schließung ab 22 Uhr. Die Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF) fordert daher einen Kompromiss und geht in einen breiten Dialog mit der Stadtgesellschaft und der Politik.