Modifiziertes Modell

Kurzarbeit wird verlängert

Kalender mit Eintrag „Kurzarbeit“
Zumindest für weitere sechs Monate können in Österreich Betriebe ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. (© Erwin Wodicka/stock.adobe.com)
Die Möglichkeit zur Kurzarbeit in Österreich wird ab Oktober für weitere sechs Monate verlängert. Die Mindestarbeitszeit wird allerdings auf 30 Prozent erhöht.
Mittwoch, 29.07.2020, 12:54 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Seit März, also seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Österreich, gibt es hierzulande die Möglichkeit zur Kurzarbeit, die wohl hunderttausende Menschen vor dem Abdriften in die Arbeitslosigkeit bewahrt hat. Ursprünglich war geplant, dieses Modell nach 2x drei Monaten auslaufen zu lassen. Jetzt wurde offiziell die Verlängerung verkündet, von der bis dato hinter vorgehaltener Hand schon viele Insider gesprochen haben.

Ab Oktober sollen Firmen also die Möglichkeit haben, ihre Arbeitnehmer für weitere sechs Monate in Kurzarbeit zu halten. Wie gehabt soll dabei der Nettolohn je nach Einkommen zwischen 80 und 90 Prozent betragen. Neu ist allerdings, dass die Mindestarbeitszeit ab dann 30 statt wie bisher 10 Prozent beträgt, sie kann jedoch mit Zustimmung der Sozialpartner in Sonderfällen unterschritten werden. Das Genehmigungsverfahren soll „unbürokratisch“ bleiben. Gleichzeitig will man die wirtschaftliche Betroffenheit in Zukunft anhand eines standardisierten Verfahrens überprüfen, um Missbrauch vorzubeugen. Dafür ist eine Prognoserechnung vorzulegen. Ein neuer Punkt ist auch das Thema Weiterbildungspflicht während der Nicht-Arbeitszeit. Hierzu muss die Weiterbildungsbereitschaft der Beschäftigten gegeben sein. Details, wie diese Weiterbildungspflicht für einzelne Branchen aussehen werde, wurden allerdings noch keine präsentiert.

Derzeit sind in Österreich 432.000 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen und 474.600 Menschen befinden sich in Kurzarbeit, das ist eine Steigerung um 18.500 im Vergleich zur Vorwoche.

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