Infektionsschutz

Lockdown für ganz Österreich beschlossen

Aufsteller mit der Aufschrift „Closed“ und einem Bild des Virus
Ganz Österreich ist ab Montag (22. November) im Lockdown. Auch eine Impfpflicht ist geplant. (Foto: © Corona Borealis – stock.adobe.com)
Ab 22. November geht Österreich wieder in den Lockdown. Um die Folgen abzufedern, fordert der Fachverband Hotellerie in der WKÖ neue Hilfsgelder für die Branche.
Freitag, 19.11.2021, 10:52 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Eigentlich wollte die Regierung die vierte Welle mit Einschränkungen für Ungeimpfte bekämpfen. Die Impfbereitschaft schnellte wegen der Maßnahmen nach oben. Doch das hat offensichtlich nicht gereicht. Österreich geht wegen Corona erneut in einen Lockdown und wird im Februar eine Impfpflicht einführen.

Lockdown höchstens 20 Tage lang

Der Lockdown sei ein schwerer Schritt. „Das schmerzt enorm“, sagte der Kanzler Schallenberg. Daher werde er nach zehn Tagen bewertet und höchstens 20 Tage dauern. Menschen dürfen in dieser Zeit ihr Zuhause nur für dringende Einkäufe oder Erledigungen verlassen, um zur Arbeit zugehen, oder um Bewegung im Freien zu machen. Lokale und die meisten Geschäfte schließen.  Ab spätestens 13. Dezember sei für Geimpfte und Genesene der Lockdown vorbei, sagte Schallenberg. Dann soll wieder die 2G-Regel gelten.

Susanne Kraus-Winkler: „Schmerzliche Maßnahmen“

Vor diesem Hintergrund betont Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): „Es sind sehr schmerzliche Maßnahmen, die unsere Branche nun wieder gezwungener Maßen mittragen muss, in der Hoffnung, dass wir zumindest die für den Wintertourismus wichtige Zeit von Jänner bis März retten können. Trotz aller Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre, hängt die Wintersaison nun neuerlich an einem seidenen Faden.“

Forderung nach neuen Hilfen

Vor allem die aktuelle Unsicherheit für Betriebe und ihre Mitarbeiter bereitet der obersten Branchenvertreterin Sorge: „Unsere Mitarbeiter, die jetzt ihren Job anfangen sollten, wollen arbeiten und bezahlt werden, sonst wandern sie endgültig in andere Branchen ab.“ Dementsprechend müssten dringend neue Hilfen, die von der Bundesregierung bereits in Aussicht gestellt wurden, zur Bewältigung und Abfederung der schwierigen Situation auf den Weg gebracht werden. Nachdem die EU-Kommission die Regelungen für staatliche Beihilfen auch weiterhin bis 30. Juni 2022 gelockert lassen will – brauche es jetzt ehestmöglich Klarheit, wie Betriebe und Mitarbeiter nun genau unterstützt werden, betont Kraus-Winkler und konkretisiert: „Unsere Betriebe brauchen eine einfache, unbürokratische und 100-prozentige Kurzarbeitsbeihilfe ab dem ersten Tag, eine Verlängerung der direkten Zuschussmodelle, eine Verlängerung der Laufzeiten der Überbrückungskredite sowie Maßnahmen zur langfristige Bereinigung der Neuverschuldung.“

(dpa/WKÖ/NZ)

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