Molkereien in Österreich fordern Herkunftskennzeichnung
Die Molkereien der Republik Österreich fordern für Milch, Käse und andere Molkereiprodukte in der Gastronomie eine gesetzlich verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Kärntnermilch-Chef, verkündete am Dienstag: „Die Kunden haben ein Recht zu erfahren, woher die Produkte stammen. Es geht wahrscheinlich nicht ohne verpflichtende Herkunftskennzeichnung.“
Dennoch soll die Kennzeichnung zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt werden und erst anschließend gesetzlich geregelt werden. Petschar nennt als negatives Beispiel für die Notwendigkeit der Kennzeichnung einen großen Gastronom aus Kärnten, der für den Verkauf an der Theke lokale Molkereiprodukte gesucht, in der Küche aber ausschließlich billige und ausländische Molkereiprodukte eingesetzt habe. Zu Beginn des vergangenen Jahres hat es bereits Vorschläge zu einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für Fleisch- und Eierprodukte gegeben. Die österreichische Landwirtschaftskammer sieht hier vor allem die Fleisch-Deklaration der Schweiz als Vorbild. Dort muss die Herkunft der Produkte entweder in der Speisekarte oder durch einen Aushang im Lokal bekannt gemacht werden. In Österreich gibt es bislang nur das freiwillige AMA-Gastrosiegel, welches die Verwendung von heimischen Produkten kennzeichnet. Mit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung wollen die Molkereien das Bewusstsein für regionale und qualitative Produkte stärken und einheimische Produzenten stärken. (diepresse.com / MJ)